Mit systematischer Brandschutzerziehung sollte bereits im Vorschulalter begonnen werden, weil Kinder schon in diesem Alter Kontakte mit Zündmitteln haben. Mit dem täglichen Gebrauch von Zündmitteln durch Erwachsene sind diese auch für die Kinder leichter zugänglich geworden.

Deshalb wird oft mit der Begründung, „Brände vermeiden zu wollen" von den Eltern der Umgang mit Zündmitteln verboten. Dies ist jedoch aus pädagogischer Sicht sehr zweifelhaft, denn jeder weiß aus eigener Erfahrung, dass gerade Verbote zum heimlichen Erproben reizen.

Die Feuerwehr empfiehlt daher den Eltern bereits im Vorschulalter, unter Beteiligung des Kindergartens, die richtige und ungefährliche Handhabung der Zündmittel mit den Kindern zu proben. Dies sollte so in den Alltag eingebunden werden, dass die Kinder die Gefahr ganz automatisch erkennen und ein sicherer Umgang mit Zündmittel gewährleistet scheint. Alleine damit verlieren Streichhölzer und Feuerzeug ihre schon fast magische Anziehungskraft auf Kinder.

Kerzen schaffen ein warmes Licht und eine vertraute Atmosphäre. Beim Geschichtenerzählen, beim Vorlesen oder Singen, übt Kerzenlicht eine beruhigende Wirkung auf die Kinder aus. Auch bei Geburtstagsfeiern dürfen die Kerzen nicht fehlen. Im Geburtstagskranz oder auf der Geburtstagstorte heben sie die Stimmung und lassen den „Geburtstag" als ganz besonderen Tag erscheinen.

Warum sollte nur bei diesen Anlässen diese emotionale Stimmung genutzt werden? Dieser positive Effekt könnte doch auch für die Brandschutzerziehung von Kindern Verwendung finden!

Das Anzünden und das Löschen der Kerzen übernehmen dann, im Beisein von Erwachsenen, die Kinder. Das muss jedoch geübt werden. Jegliche Art von Druck sollte dabei allerdings unterbleiben. Besitzt ein Kind noch nicht den Mut eine Kerze anzuzünden, übernimmt ganz selbstverständlich ein anderes Kind oder die Eltern und Erzieher(in) diese Aufgabe.

Eine andere Form der Begegnung mit dem Feuer im Kindergarten kann das Martinsfeuer sein, das eine ganz spezielle Faszination ausübt: Haben zunächst die Laternen der Kinder Licht gespendet, so werden diese nun durch das plötzlich entzündete und immer heller und wärmer werdende Martinsfeuer übertrumpft.

Mit allen Sinnen kann auch ein Lagerfeuer oder das Grillen wahrgenommen werden. Es schafft ein elementares Gefühl, sich seine Nahrung selbst zuzubereiten. Würstchen, bis hin zur gegrillten Tomate oder Stockbrot und im Lagerfeuer zubereiteten Kartoffeln eignen sich hierfür besonders gut. Die Kinder können ihr selbstzubereitetes Mahl so richtig genießen und fühlen sich dabei vielleicht wie Indianer oder Trapper.

Aber trotz aller Umsicht und Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Brände nicht verhindern. Deshalb müssen die Kinder auch lernen, sich bei einem Schadensfeuer richtig zu verhalten. Die nachfolgende Lerneinheit beinhaltet auch diesen Bereich der Brandschutzerziehung und ist speziell auf das Vorschulalter ausgerichtet.

Die eigentliche Durchführung der Brandschutzerziehung liegt bei den Eltern und im Kindergarten und muss einem Besuch (bei) der Feuerwehr vorausgehen!

Da es in den Kindergärten keine Lehrpläne gibt und anders als in den Grund- und Weiterführenden Schulen auch keine Schulpflicht besteht, ist es erforderlich, vor dem Besuch der Feuerwehr im Kindergarten die Eltern zu informieren und deren Zustimmung zur Brandschutzerziehung einzuholen.

Eine vorherige Absprache mit den Eltern räumt Misstrauen (Messer, Gabel, Scher und Licht ...) aus dem Weg. Außerdem hat die Feuerwehr, die den Eltern sachgerechte und pädagogische Informationen zum Thema „Umgang mit Feuer" vermittelt, künftig einen Vertrauensvorsprung erreicht und die Eltern werden dann auch in aller Regel ihr Einverständnis zur Brandschutzerziehung durch Kindergarten und Feuerwehr geben (Was Hänschen nicht lernt ...).

Ferner lässt sich bei einer solchen Informationsveranstaltung (Elternabend) zur Brandschutzerziehung der Kinder auch sehr gut Brandschutzaufklärung für die Eltern und Erzieher(innen) vermitteln.

Aber trotz aller Umsicht und Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Brände nicht verhindern. Deshalb müssen die Kinder lernen, sich bei einem Schadensfeuer richtig zu verhalten.


Leitsätze:

Feuer kann Schaden und Schmerzen verursachen!
Mache nie ein Feuer ohne Erwachsene, auch wenn du Gelegenheit hast!
Lasse dich nie zum Zündeln anstiften!
Versteck dich nicht vor Feuer, hole Hilfe!


Kinder sollen und müssen spielen, aber nicht mit ihrem Leben

Die Durchführung der Brandschutzerziehung (BE) ist grundsätzlich Angelegenheit des jeweiligen Kindergartens (Kiga) bzw. des Kiga-Trägers. Zur Beratung und Unterstützung der Erzieher(innen) können bei der BE kundige Feuerwehrangehörige hinzugezogen werden..
folgende Aufgaben könnten diese Betreuer übernehmen:

Als Ansprechpartner zur Verfügung stehen
Die bereits geknüpften Kontakte zu pflegen
Die Unterbreitung von Vorschlägen für die BE
Die Teilnahme am Elternabend mit dem Thema BE
Die Unterstützung des KiGa durch die Bereitstellung von Unterrichtshilfen
Die Bereitstellung entsprechender Unterrichtsmaterialien
Die Vermittlung und Durchführung eines Besuches des KiGas bei der Feuerwehr als Abschluss der BE


Lernziele:

Durchführung der Punkte 1 - 4 vom Kiga bzw. den Erzieher(innen) vor dem Feuerwehrbesuch.


1. Erkennen des Elements Feuer als Freund
Feuer ist hell, warm und freundlich

2. Erkennen der Gefahren des Feuers
Feuer kann heiß, verletzend und gefährlich sein
Nicht zum Zündeln anstiften lassen
Feuer nur im Beisein von Erwachsenen
Feuer nur im Beisein von Erwachsenen
Richtiger Umgang mit Zündmitteln kennen
Dieser Teil ist als Angebot zu sehen, dessen Behandlung nur in Abstimmung durch den
Kindergarten mit der Elternschaft erfolgen darf (z.B. auf einem Elternabend).
Entwicklung von gefährlichem Brandrauch

3. Fähigkeiten, sich bei einem Brand richtig zu verhalten
Den Brandraum zügig verlassen (nicht rennen)
Türen zum Brandraum schließen
Flüchte aus verrauchten Räumen kriechend
Erwachsene verständigen
Richtiges Verhalten wenn der Fluchtweg abgeschnitten ist

4. Kennen der Alamierung der Feuerwehr über Notruf 112
Wer meldet?
(Name, Adresse)
Wo ist es passiert? (Ort, Straße, Hausnummer)
Was ist passiert? (Feuer, Unfall)
Wie ist die Situation? (Verletzte Person(en))
Warten auf Rückfragen? (Was sagt der Feuerwehrmann)

5. Kennen der Feuerwehr und ihre Ausrüstung
Schutzanzug mit Atemschutzgerät (ggf. Fluchthaube)
Fahrzeuge (nicht im Detail)
Besuch der Feuerwehr


Quellenverweise:
• LFV Bayern