Geschichte der LG Eschmar

1. Feuerschutz vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr:
Feuer, seit der Steinzeit von der Menschheit genutzt, war oftmals schwer unter Kontrolle zu halten. Häufig genug gingen ganze Siedlungen in Flammen auf; ausgegrabene verbrannte Pfahlbauten, ja ganze Dörfer, beweisen es. Der Versuch das Schadensfeuer mit Zweigen, Sand und Wasser zu löschen, bleibt oft erfolglos. Bis ins Mittelalter änderte sich an den Löschmethoden nichts. Erst jetzt begann man, die Brandbekämpfung zu organisieren. Die Feuerwächter auf Kirchtürmen und die Feuerpatrouille der Nachtwächter waren aus keiner Stadt in dieser Zeit mehr wegzudenken.

„Feuernotordnungen“ wurden erlassen, Leitern und Haken verteilt und aus Segeltuch gefertigte Löscheimer an den öffentlichen Brunnen deponiert. Trotzdem musste damals jeder mit großer Wahrscheinlichkeit damit rechnen, dass einmal in seinem Leben sein Hab und Gut in Schutt und Asche fiel.

1658 stellte die Stadt Wien der Feuerwachdienst mit besoldetem Personal auf. Anlass zur Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr war unter anderem der Grossbrand in Hamburg im Jahre 1846. Zwei drittel der Stadt fiel dem Brand zum Opfer. 2000 Menschen wurden obdachlos.

In Durlach bei Karlsruhe wurde 1846 aus Turnern ein Pompierkorps von 50 Mann gegründet. Die erste Freiwillige Feuerwehr in Deutschland. Es folgte Karlsruhe, Ulm, Leipzig und Reutlingen. Die erste Berufsfeuerwehr wurde 1851 in Berlin eingerichtet. Es folgten die Städte Aachen, Hamburg, Köln und Düsseldorf.

Im Rheinland wurde 1906 vom Oberpräsident der Rheinprovinz eine Anordnung herausgebracht, wonach überall dort, wo keine Freiwillige Feuerwehr oder Berufsfeuerwehr bestand, Eine Pflichtfeuerwehr ins leben zu rufen sei. Zum Dienst hierfür wurden in den meisten fällen Männer im alter vom achtzehn bis fünfzigsten Lebensjahr ausgesucht, die tagsüber zu hause waren und den Beruf eines Handwerkers ausübten. Man gliederte diese Pflichtfeuerwehr in 4 Abteilungen mit je einem Führer.

a) Ordnungsabteilung
Absperrung der Brandstelle

Aufrechterhaltung der Ordnung am Brandplatz

b) Rettungsabteilung:
Dieser Abteilung oblag die Bedienung der Leitern, der Rettungs- und Schutzgeräte.

c) Spritzenabteilung:
Handhabung aller Feuerlöschgerätschaften.

d) Wasserabteilung:
Ihr oblag die Herbeischaffung von Wasser.

Die Oberleitung und die Beaufsichtigung dieser Pflichtfeuerwehr hatte der Bürgermeister der Gemeinde Sieglar, Herr Lindlau.

Doch dieser hatte dann nach und nach seine Bedenken, dass die Wehr im Ernstfall nicht schlagfertig genug sei. So war dann auch der Sieglarer Bürgermeister erster Befürworter einer Freiwilligen Feuerwehr.

2. Von der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr bis zum 1. Weltkrieg
So wurden dann um das Jahr 1910 in der Bürgermeisterei Sieglar 5 Löschzüge gebildet.

Löschzug I: Oberlar

Löschzug II: Sieglar

Löschzug III: Spich

Löschzug IV: Eschmar/Kriegsdorf

Löschzug V: Bergheim/Müllekoven

Mit Schreiben vom 21. Juli 1911 erkennt der damalige Regierungspräsident diese 5 Löschzüge offiziell an.

Wie aus der Überlieferung bekannt wurde, hat die Gründungsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Eschmar im damaligen Saal „Schumacher“ stattgefunden, wo auch die feuchtfröhlichen Abende der Kameraden abgehalten wurden.

Der erste Führer des Löschzuges IV war der Bäckermeister Heinrich Over aus Eschmar. Wehrleiter der Bürgermeisterei Sieglar war Karl Kurscheidt, ebenfalls aus Eschmar.

So wie überall waren auch die Anfangsjahre der Eschmarer Wehr sehr schwer. Man musste sich zunächst mit einer Handspritze aus Zeiten der Pflichtfeuerwehr begnügen, welche im ersten Gerätehaus an der „Kelz Löng“ untergebracht war. Die Uniformierung ging sehr rasch voran, so dass bereits im Jahre 1912 sämtliche 5 Löschzüge vollständig ausgerüstet waren. Zu dieser Zeit waren immerhin schon 141 aktive Wehrmänner auf die Löschzüge verteilt.

Als 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, wurden fast alle Kameraden zum Militär eingezogen. Die Feuerwehrarbeit lag bis 1920 völlig lahm.

3. Die Wehr bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges
In den Sommermonaten des Jahres 1920 wurden in allen Orten der Bürgermeisterei Sieglar selbständige Löschzüge gebildet; so auch in Eschmar. Die Zusammengehörigkeit mit Kriegsdorf (Löschzug VII) gehörte von nun an der Vergangenheit an. Unter den Brandmeistern Over und Kurscheid wurde die Eschmarer Feuerwehr wieder aufgebaut. Bei einer der ersten Gründungsversammlungen wurde die Wehr in eine Spritzenabteilung, eine Steigerabteilung und eine Ordnungsabteilung aufgeteilt. Jede Abteilung bestand aus einem Führer und acht Mann.

Die Alarmierung der Kameraden ging zu dieser Zeit noch nicht über Sirenen. Im Dorf waren so genannte Feuermeldestellen, von wo aus es dann mit dem Fahrrad und Feuerhorn – zwecks Alarmierung – losging.

Dann kam das verhängnisvolle Jahr 1933. Es war das Jahr der Machtergreifung durch Adolf Hitler und der Beginn des so genannten 1000 jährigen Reiches.

Zum normalen Dienst kam jetzt noch Luft- und Gasschutzunterricht.

Das alte Gerätehaus an der „Kelz Löng“ wurde im Jahre 1936 abgerissen und durch ein neues, welches neben der Schule errichtet wurde, ersetzt. Zu dieser Zeit stand der Eschmarer Feuerwehr schon ein 100 PS starker Horch-Personenkraftwagen zur Verfügung, der zu einem Feuerwehrfahrzeug umgebaut wurde.

1938 wurde durch die NSDAP durch die Feuerwehr zur Feuerschutzpolizei umorganisiert. Diese neue Feuerschutzpolizei unterstand dem Reichsminister des Inneren, der ein Feuerwehrgesetz, welches auf den Kriegsfall zugeschnitten war, in Kraft setzte.

4. Feuerschutz während des 2. Weltkrieges
Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges war die Einsatzbereitschaft der Eschmarer Wehr nicht mehr gegeben. Um aber den Feuerschutz zu gewährleisten, gründete der Brandmeister Heinrich Over im Jahre 1941 eine „Frauenfeuerwehr“.

Zum Dienst an der Spritze meldeten sich damals folgende Frauen:

Gertrud Kurth
Maria Schlader
Katharina Kurth
Maria Klein
Gertrud Esser
Elisabeth Overath
Marianne Siebertz
Elisabeth Weber
Margarete Fritzen
Käthe Dresbach
Anneliese Knoch


Die Frauen hielten so während der schweren Kriegsjahre von 1941 bis ende 1944 den Feuerschutz in Eschmar aufrecht.

Im gleichen Jahr bekamen die Eschmarer ein neues Feuerwehrfahrzeug. Der alte „Horch“ hatte ausgedient und wurde durch ein flammneues Löschgruppenfahrzeug (LF 8) ersetzt.

5. Die Wehr nach dem 2. Weltkrieg
Nach dem Krieg legten die Frauen ihre Feuerwehrtätigkeit wieder nieder. Unter dem neuen Leiter der Eschmarer Feuerwehr, Peter Siebertz, wurde der normale Feuerwehrdienst wieder aufgenommen. Neuer Wehrleiter und damit Nachfolger von Karl Kurscheidt wurde Heinrich Over.

Aus alten Wehrmachtsbeständen baute der damalige Gerätewart der Großgemeinde Sieglar, Franz Stellter, die Feuerlöschpumpen für die Löschzüge Müllekoven und Bergheim zusammen.

1951 wurde das Gerätehaus durch eine Wohnung aufgestockt. Diese Wohnung wurde zu einer Ständig besetzten Wache „umfunktionietr“. Hier hielt die Familie Stelten sowie Johann Rondorf am Telefon die Wache, um die Löschzüge schnellstens zu Alarmieren.

Ein Führungswechsel stand im Jahre 1958 an. Peter Siebertz wurde Nachfolger des Wehrleiters Heinrich Over. Den Eschmarer Löschzug übernahm Michael Schlader. Im gleichen Jahr brach innerhalb der Eschmarer Wehr ein ungeheures Interesse aus, an so genannten Leistungswettbewerben teilzunehmen. Bedingt durch intensives Üben konnten die Kameraden über Jahre hinaus vordere Plätze belegen.

Das 50jährige Bestehen der Feuerwehr der Großgemeinde Sieglar wurde im Juni des Jahres 1960 in Sieglar gefeiert. Verbunden mit diesem Jubiläum war das Kreisverbandsfest der Feuerwehren des Siegkreises.

In den Jahren 1962 und 1966 Organisierte die Eschmarer Feuerwehr die Jahresschlussübung der Gemeinde Sieglar. 1966 legte Michael Schlader sein Amt als Löschgruppenführer nieder. Sein Nachfolger wurde Helmut Siebertz.

1971 bekam die Löschgruppe ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 8). Bedingt durch gute Pflege und Wartung hatte das alte Fahrzeug 30 Jahre seinen Dienst getan. Eines der ältesten Fahrzeuge des Siegkreises wurde ausgemustert.

Ein Wechsel in der Wehrführung zeichnete sich 1986 ab. Mit Stolz erfüllte es die Feuerwehr Eschmar, dass wieder ein aktives Mitglied aus ihren Reihen die Nachfolge von Peter Siebertz antrat.

Friedel Burchhardt wurde als Wehleiter vom Gemeinderat eingesetzt.

1973 war Eschmar Ausrichter des Stadtfeuerwehrtages, gehörte doch Eschmar seit der kommunalen Neuordnung 1969 zur Stadt Troisdorf.

Neben den inzwischen fest etablierten Festen im Dorf gelang der Feuerwehr 1975 mit dem Sommerfest ein neuer Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben von Eschmar. In Verbindung mit dem 65jährigen Bestehen der Löschgruppe wurde dieses Fest an der Mühle abgehalten. In Abwechslung mit den anderen Ortsvereinen waren die Kameraden ebenfalls 1977, 1979, 1982 und 1987 Ausrichter des über die Grenzen von Eschmars bekannten Festes.

Ein Führungswechsel innerhalb der Löschgruppe gab es 1978. Heinz-Peter Fritzen wurde Nachfolger des Löschgruppenführers Helmut Sieberts.

6. Die letzten Jahre
1982 war wiederum Stadtfeuerwehrtag in Eschmar. Erstmalig seit dem Ende der Leistungswettkämpfe in Bornheim-Roisdorf, fand auf diesem Stadtfeuerwehrtag wieder ein Leistungsnachweis statt. Seitdem ist die Zahl der teilnehmenden Löschgruppen, aus dem ganzen Rhein-Sieg-Kreises, von Jahr zu Jahr angestiegen.

Begünstigt durch den Bau des Pfarrheimes wurde im gleichen Jahr der traditionelle Martinsball von der Feuerwehr wieder ins Leben gerufen. Da das Pfarrheim aber nicht die neusten Lärmschutzmaßnahmen aufwies, wurde das St. Augustinushaus für solche Veranstaltungen gesperrt. Da man dieses Brauchtum aber nicht ganz fallen lassen wollte, führt man alljährlich, bis zum heutigen Tag, eine Martinsverlosung durch. Diese erfreut sich aufgrund wertvoller Sachpreise, großer Beliebtheit. Ebenfalls im Jahre 1982 bewilligte die Stadt Gelder zur dringenden Modernisierung des Gerätehauses. Im Zuge des Umbaus wurde der Übungsraum vergrößert und die fehlenden sanitären Einrichtungen installiert. Am 28.11.1982 fand die feierliche Einweihung statt.

Das 75jähringe Jubiläum feierte die Löschgruppe im Jahre 1986. Während des Festkommerses fand ein Führungswechsel satt. Die Führung der Löschgruppe übernahm Peter Kern. Sein Stellvertreter wurde Dieter Becker. Welcher später auch die Löschgruppenführung übernahm. Im Jahr 2000 Fand der letzt Führungswechsel der Löschgruppe im Rahmen der Feier des 90jähringen Jubiläums statt. Löschgruppenführer wurde Herbert Dahm. Sein Stellvertreter Helmut Siebertz.