Geschichte der Feuer- & Rettungswache

 

 

 

 

 

 

 

- Jeden Tag -

 

- 24 Stunden, 365 Tage im Jahr -

 

Seit 01. November 1970 fast 45 Jahre ständige Bereitschaft

 

und

 

fast 40 Jahre Grundsteinlegung Feuer- und Rettungswache Troisdorf

 

 

 

 

 

 

„Es gibt eine Einrichtung auf der Welt, die über alle Grenzen und Ideologien hinaus nur ein Ziel hat: Hilfe zu bringen. Diese Institution ist die Feuerwehr, und sie kennt weder Rassenunterschiede, noch ist sie auf Gewinn ausgerichtet. Legionen von Freiwilligen haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt, und die Feuerwehr ist eine Organisation, an der sich viele Menschen ein Beispiel nehmen sollten: Sie sucht nur das Positive, in unserem Leben ist sie das „Mädchen für alles“ geworden. Mit ihren mannigfaltigen Aufgaben ist sie aus unserem Dasein nicht mehr wegzudenken. Wohl kaum eine andere Institution hat in den letzten Jahren einen so durchgreifenden Wandel erfahren wie die Feuerwehr. Im Atomzeitalter, in einer Ära, da man den Menschen auf den Mond schießt und Fernsehreportagen aus dem Weltall ins Heimkino spielt, hat die eigentliche Feuerbekämpfung nur noch sekundäre Bedeutung.“

 

Aus: Peter Müller, Männer ohne Waffen - Die Feuerwehr unserer Zeit, Graz, 1980, 4. Auflage

 

 

 

 

Nachdem im Jahr 1900 bereits die Freiwillige Feuerwehr in Troisdorf-Mitte und in den Jahren 1910 die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Sieglar in den Ortsteilen Eschmar, Kriegsdorf, Oberlar und Sieglar sowie 1911 die Freiwilligen Feuerwehren Bergheim, Müllekoven und Spich gegründet waren, folgten im Jahr 1926 noch die Freiwillige Feuerwehr Altenrath (damals Amt Lohmar) und 1989 die Löschgruppe Friedrich-Wilhelms-Hütte.

Im Laufe der Jahre wurden die Gemeinden immer größer, die Einwohnerzahlen stiegen und auch die Industrialisierung nahm immer mehr zu.

In der Gemeinde Sieglar gab es vor 1970 verschiedene "ständig besetzte" Alarmstellen.

Eine hiervon ist bespielsweise das Gerätehaus Eschmar, welches 1951 durch eine Wohnung aufgestockt wurde. Hier hielt die Familie Stelten sowie Johann Rondorf am Telefon Wache, um die Löschzüge schnellstens zu alarmieren.

Informationskarte über Alarmstellen der Gemeinde Sieglar in den 50er Jahren

 

In Friedrich-Wilhelms-Hütte wurde der Feuerschutz im Ort durch die Werkfeuerwehr der Klöckner-Mannstaedt gewährleistet, da die Siedlung auch im Eigentum der Mannsteadt-Werke war.

 Auch in Troisdorf gab es bereits vor 1970 seit dem 01. Januar 1963 eine freiwillige ständige Bereitschaft. Die Familien Klein (1. OG) und Werner (2. OG) aus dem Hause Schloßstraße 7 sowie die Familien Albert, Voigt und Kreuser aus den Wohnungen der im Jahr 1961 für 550.000 D-Mark neu errichteten Feuerwache, Schloßstraße 9, hatten sich zu einer Hausbereitschaft organisiert. Hierzu hatte jede Familie im Tageswechsel Dienst.

 

1. und 2. Seite des Wachbuches - 1. Einsatz am 05. Januar 1963

 

Die Familie nahm den damaligen Notruf mit einem Telefon an, welches anfangs noch bei Schichtwechsel von Wohnung zu Wohnung übergeben wurde und konnte bei Bedarf mit Hilfe von jeweils einer großen Klingel in jeder Wohnung die anderen Familien aus der Hausbereitschaft "alarmieren".

 

Das alte Gerätehaus von 1903 im Anbau von Schloßstraße 7 musste für den Neubau der Feuerwache weichen

 

Grundsteinlegung der neuen Feuerwache Schloßstraße 9 am 23.08.1961

 

Feuerwache und Gerätehaus, Schloßstraße 9

 

Nach der Übernahme der neuen Feuerwache durch die Wehr wurde für die Belegung des Unterrichtsraumes ein Plan aufgestellt, der auch die Wünsche des Malteser-Hilfsdienstes, des zivilen Luftschutzdienstes und des Tambourcorps der Feuerwehr berücksichtigte. Außerdem wurde eine Satzung mit Gebührenordnung vom Stadtrat erlassen, die die Benutzung von Geräten und Dienstleistungen regelte, wenn diese außerhalb von Not- und Hilfeleistungen in Anspruch genommen wurden.

Mit der offiziellen Inbetriebnahme der "schönsten Feuerwache im ganzen Siegkreis", so Bürgermeister Bruno Heimansberg am 27. April 1963, war auch die Übernahme des Kranken-transportwesens und die Durchführung von Krankenwagenfahrten durch die Wehr verbunden.

Zunächst hatte Stadtdirektor Dr. Kaesbach versucht, das Rote Kreuz oder den Malteser-Hilfsdienst für diesen Dienst in Anspruch zu nehmen. In der Sitzung des Feuerwehrausschusses am 23. April 1963 hatte er schon mitgeteilt, dass die Bemühungen aus finanziellen Gründen fehlgeschlagen seien. Es sei jetzt zu überlegen, ob der Krankentransportdienst nicht als Zusatzdienst von der Feuerwehr übernommen werden könne. Dazu hatte er vorgeschlagen, einen ständigen - rund um die Uhr - Bereitschaftsdienst einzurichten und diesen mit 2 Mann als 12-stündigen Wachdienst im neuen Gerätehaus Schloßstraße einzurichten. Der Bereitschaftsdienst solle auch die Pflege der Feuerwehrgeräte übernehmen. Bei Alarmierungen der Wehr ginge aber der Feuerwehreinsatz vor.

Obwohl der Ausschuss in der Sitzung dem Stadtrat empfohlen hatte, für den Bereitschaftsdienst den Oberbrandmeister Wilhelm Albert und den Brandmeister Franz Voigt einzustellen und mit dem Dienst zu beginnen, zog sich die Einrichtung dieses Dienstes hin. In der Sitzung des Ausschusses vom 16. September 1963 berichtete die Verwaltung von wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die einer Übernahme auf die Stadt im Wege stünden.

Erst zum 01. Januar 1964 wurde dann der Krankentransportdienst von der Stadt übernommen und der Feuerwehrkamerad Willi Albert trat ab diesem Tag in den Dienst der Stadt.

Gleichzeitig wurde zum 01. Januar 1964 der Bereitschaftsdienst der Hausbereitschaft von täglichem auf einen wöchentlichen Wechsel-Rhythmus festgelegt.

Tagsüber unterstützte der Hausmeister der Schule Schloßstraße, Herr Kneutgen, den Kameraden Willi Albert beim Krankentransportdienst.

Parallel zu den Bemühungen zum Krankentransportdienst in Troisdorf gibt es in der Gemeinde Sieglar den Feuerwehrkamerad und Fahrer des Krankenwagens Sieglar, Christian Kurth.

Sieglarer Krankenwagen (BMW)

 

In der Feuerwache Schloßstraße standen folgende Fahrzeuge alarmbereit zur Verfügung:

- ein Löschfahrzeug (LF 15)

- ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16)

- ein Gerätewagen Öl (GW-Öl) (VW Bus)

- Kommando Bus (VW Bus)

- ein Krankentransportwagen (Mercedes)

 

Zu einem großen Umbruch in der Geschichte kam es am 01. August 1969, dem Tag der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen. Aus der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf sowie der Löschgruppe Altenrath (Amt Lohmar) und der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Sieglar mit den Löschzügen Bergheim, Eschmar, Kriegsdorf, Müllekoven, Oberlar, Sieglar und Spich, wurde in Gesamtheit die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Troisdorf mit ihren neun Löschgruppen, wie die ehemaligen Löschzüge nun genannt werden. Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf wird Hauptbrandmeister Josef Mimzeck. Stellvertreter wird der ehemalige Wehrführer der Gemeinde Sieglar, Oberbrandmeister Friedrich Burchhardt.  

        

Josef Mimzeck                               Friedrich Burchhardt

 

Bereits am 18. Dezember 1969 wurde die neue Freiwillige Feuerwehr Troisdorf zu einem Großbrand bei Silver Plastics an der Mendener Straße gerufen.

An diesem Abend begab es sich, dass natürlich auch die kompletten Feuerwehrleute der Hausbereitschaft im Einsatz waren. Familie Klein war die wachhabende Familie. Frau Klein war hochschwanger und so musste der 15-jährige Dietmar Klein den "Funk" im Gerätehaus besetzen.

Da es sich um einen Großbrand handelte, fuhr der damalige Kreisbrandmeister Paul Wilhelms aus Lohmar-Wahlscheid zuerst zur Feuerwache in der Schloßstraße, um sich dort nach der aktuellen Lage zu erkundigen. Dietmar Klein führte ihn mit den Worten "Kommen Sie, kommen Sie, Herr Kreisbrandmeister" um die Gebäudeecke und zeigte ihm den Funkenflug sowie die gewaltige Rauchwolke in Richtung des Kirchturmes von Sankt Hippolytus. Mit Dank und den Worten, dass er dann jetzt Bescheid wüsste, fuhr er anschließend zur Einsatzstelle.  

Wachbuch der 51. Woche 1969

 

Mit dem Krankenwagen wurden im Jahr 1969 insgesamt 1.165 Personen befördert, davon 264 Unfallverletzte. Der Wagen legte in diesem Jahr insgesamt 17.986  Kilometer zurück.

Aufgrund reger Bautätigkeit, wachsender Industrialisierung, daraus resultierenden gesetzlichen Bestimmungen aber auch der Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, entschloss man sich im Stadtrat am 13. Juli 1970 zum November 1970 hin, die Feuerwache personell zu verstärken und somit den Betrieb einer ständig besetzten Feuerwache mit zunächst insgesamt neun hauptamtlichen Einsatzkräften aufzunehmen.

Die Feuerwache war bis jetzt mit drei hauptamtlich beschäftigten Einsatzkräften besetzt. Außerdem wurde von den im Hause wohnenden Feuerwehrleuten gegen eine Pauschalvergütung freiwilliger Bereitschaftsdienst geleistet.

Somit erfüllte die Stadt Troisdorf die Bestimmungen sowie die ergänzenden Verordnungen, Erlasse und Ausführungsvorschriften des Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz (FSHG) vom 25. März 1958, wonach Städten mit über 20.000 Einwohnern, in denen keine Berufsfeuerwehr besteht, zur Pflicht gemacht wurde, eine ständig besetzte Feuerwache mit hauptamtlichen Einsatzkräften einzurichten. Sie musste in der Lage sein, entsprechend der Größe der Stadt, die ersten Brandbekämpfungsmaßnahmen einzuleiten und Erste Hilfe zu leisten. Dazu kam die Durchführung des Krankentransportdienstes.

Bis zur kommunalen Neuordnung war es entsprechend der damaligen Größenordnung der Stadt Troisdorf möglich, die vorgeschriebenen Aufgaben mit der vorhandenen personellen Besetzung wahrzunehmen.

Für die jetzige Größenordnung der Stadt Troisdorf reichte diese Besetzung aber nicht mehr aus, um den Feuerschutz ausreichend zu gewährleisten und den Krankentransportdienst ordnungsgemäß durchzuführen.

Josef Mimzeck blieb nur noch bis zum 03. September Wehrleiter, dann legte er sein Amt nieder. In der Jahreshauptversammlung am 30. November wurde Mimzeck verabschiedet und zum Ehren-Stadtbrandmeister ernannt.

Nachfolger als Stadtbrandmeister wurde sein Stellvertreter, Friedrich Burchhardt, neuer Stellvertreter wird Willi Albert.  

Am 01. November 1970 tritt der 24-stündige Wechseldienst in der Wache Schloßstraße erstmals  mit insgesamt acht Bediensteten den Dienst an.

Ab dem 01. Dezember kommt der Fahrer des Sieglarer Krankenwagens, Christian Kurth dazu.

Erster Leiter der hauptamtlichen Kräfte ist Hauptbrandmeister Willi Albert.

Nach Berechnungen der Stadt waren für die hauptamtliche Wache bei einer Größenordnung von 50.000 Einwohnern insgesamt 13 Dienstkräfte erforderlich.

Für das Jahr 1971 wird der Stellenplan um vier Stellen auf insgesamt 13 hauptamtliche Einsatzkräfte erweitert.

Damit hat die Stadt Troisdorf die gesetzlichen Bestimmungen voll erfüllt.

Die Personalkosten für die Feuerwache und den Krankentransportdienst belaufen sich auf jährlich ca. 268.000 D-Mark.

Die hauptamtlichen Feuerwehrleute sind in zwei Wachabteilungen im 24-Stunden-Rhythmus eingeteilt. Jede Wachabteilung ist mit einem Schichtführer und fünf Dienstkräften besetzt.

Davon werden ständig vier Dienstkräfte für den Krankentransport und den Unfallrettungsdienst eingesetzt. Eine Dienstkraft übernimmt die Bedienung der Telefonzentrale (in der Zeit von 17.30 Uhr bis 7.30 Uhr auch die Vermittlung für die Stadtverwaltung). Die Feuerwache ist außerdem Meldestelle für alle wichtigen und unaufschiebbaren Aufgaben des Ordnungsamtes außerhalb der Dienstzeit der Verwaltung. Von hier wird sodann der den Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes versehende Beamte benachrichtigt, sodass alle "Sofortmaßnahmen" veranlasst werden können.

Die neue Feuermeldestelle wird von der Post mit einer Meldeeinrichtung ausgestattet. Fünfzehn Teilnehmer (große Firmen) können angeschlossen werden. Angeschlossen ist bereits das Kaufhaus Hertie. Die Firmen Silver Plastics, Reifenhäuser, Kunststofftechnik, Dynamit Nobel und Klöckner-Mannstaedt sind interessiert.  

Gruppenfoto der ersten hauptamtlichen Einsatzkräfte

von Links: Christian Kurth, Peter Menzenbach, Heinrich Schmitz, Willi Alfter, Edmund Menzenbach, Dieter Bär, Helmut Siebertz, Ludwig Sohni, Willi Albert, Helmut Wysk, Fritz Schwamborn

 

Die neue hauptamtliche Mannschaft wird am 21. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dabei wird nach langen Bemühungen auch die leicht einprägsame Notrufnummer 77777 als eigene Nummer für die Feuerwache eingeführt. Sie wird später in 44444 geändert.

Die Feuerwache an der Schloßstraße musste nach der Umstellung auf hauptberufliches Personal umgerüstet werden. Im Erdgeschoss ist die Zentrale mit Aufenthaltsraum und Schlafgelegenheit für den Zentralisten ausgestattet. Weiterhin befinden sich dort die große Fahrzeughalle und sanitäre Einrichtungen. Im ersten Obergeschoss befindet sich der Schlafsaal mit 13 Betten, ein Büro, zwei Schulungsräume, eine Atemschutzwerkstatt und ebenfalls sanitäre Einrichtungen. Im zweiten Obergeschoss befinden sich weiterhin noch drei Wohneinheiten.

Einsatzbereit ist jetzt auch ein neuer Krankentransportwagen, Modell Mercedes W115 vom Aufbauhersteller Binz, sowie kurze Zeit später der 17.000 D-Mark teure neue Rettungswagen (RTW).

Der Rettungswagen ist mit einem Sauerstoffbeatmungsgerät und einem Wiederbelebungsgerät ausgestattet. Die Hauptliege kann hydraulisch gehoben und gesenkt werden. Der Wagen verfügt ferner über eine eigene Wasserversorgung mit Hilfe einer elektrischen Pumpe. Eine Punktleuchte ermöglicht eingehende Untersuchungen während des Transportes. Weiterhin ist der Rettungswagen mit Funk ausgestattet.  

Willi Albert präsentiert mit seinen Kameraden den  neuen Krankentransportwagen

Stadtdirektor Heinz Bernward Gerhardus bei der Übergabe des neuen Fahrzeugs der LG Eschmar und des neuen Krankenwagens (KTW)

 

Da die Raumverhältnisse in der 1961 für die damalige Feuerwehr Troisdorf erbauten Wache immer problematischer werden und keine Ausdehnungsmöglichkeit mehr besteht, ist der Neubau einer Feuerwache nötig.

Sämtliche Einstellplätze für Feuerwehrfahrzeuge auf der Feuerwache Schloßstraße sind belegt und die dringend benötigte Drehleiter kann überhaupt nicht untergebracht werden.

Die ehemalige Gemeinde Sieglar plante aufgrund der mangelhaften Unterkunft der Löschgruppe Sieglar auf dem Bauhof an der Rathausstraße bereits vor Jahren den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Troisdorf-Sieglar. Vorgesehen war ein Standort an der Zufahrt zur EB 8 (später Autobahn A59) zwischen Hitzbroicher Weg und Larstraße auf dem  Restteil des ehemaligen Sportplatzes.

Im Zusammenhang mit der personellen Verstärkung der ständig besetzten Feuerwache in Troisdorf, Schloßstraße, werden 1972 die Pläne zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Sieglar überarbeitet. Die neuen Pläne sehen deshalb auf diesem städtischen Grundstück den Neubau einer Feuerwache in 2 Bauabschnitten vor, um an dieser Stelle die ständig besetzte Feuerwache der Stadt Troisdorf und sämtliche Fahrzeuge, die diese Feuerwache benötigt, unterzubringen. Ebenfalls wird hier auch der neue Standort der Löschgruppe Sieglar eingeplant.

Der 1. Bauabschnitt, der nach Berechnungen des Staatshochbauamt in Bonn 1.597.000 D-Mark kosten soll, wird Anfang des Jahres vom Regierungspräsidenten in Köln genehmigt.

Danach umfasst dieser 1. Bauabschnitt folgendes Raumprogramm: Keller: 4 Lagerkeller, 3 Keller (spätere Wirtschaftskeller für Wohnungen im 2. Bauabschnitt), Flur, Batterieraum, Heizung, Tankraum. Erdgeschoss: Halle, Garderobenraum, Vorraum und WC (Halle), Zentrale, Vorraum und WC (Zentrale), Umkleideraum, Waschraum und WC, Fahrzeughalle mit 9 Boxen, Desinfektions- und Atemschutzraum, Raum für Ölschutz, Schlauchlager, Werkstatt, Treppenhaus zu den Schlaf- und Aufenthaltsräumen. Obergeschoss: Wasch- und Duschraum, Schleuse, Putzmittel, 2x Schlaufraum, Essraum, Aufenthaltsraum, Büro, Aktenraum, Wäsche, Ablage, Unterrichtsraum, Flur.

Im 2. Bauabschnitt sollen im Erdgeschoss Krankenwagen- und Rettungswagenhalle und Unterrichtsraum entstehen. Im Obergeschoss sind 3 Wohnungen geplant, die über einen Lauben-gang erreichbar sind. Der 2. Bauabschnitt hat keine Unterkellerung.

Das Grundstück hat eine Gesamtgröße von ca. 8200m². Ausreichende Fläche für Waschplatz und Übungsgelände ist vorhanden.

 

 

Architektenpläne mit geplantem 1. Bauabschnitt (rechts) und 2. Bauabschnitt (links)

 

Den Bemühungen der Stadtverwaltung ist es gelungen, dass bei schweren Verkehrsunfällen mit lebensgefährlich Verletzten ein Arzt im Rettungswagen der Feuerwehr mitfahren wird. In einem Gespräch zwischen der Stadtverwaltung, der Leitung des St. Josefs-Krankenhauses und Chefarzt Dr. Gottfried Maintz wird dieses erfreuliche Ergebnis erzielt. Bis zum 01. März 1973 wird Dr. Valber den Notarztdienst durchführen. Dann wird im Troisdorfer Krankenhaus eine Intensivstation eingerichtet. Der jeweilige Arzt vom Dienst wird in schweren Fällen den Rettungswagen begleiten.

Etliche Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sowie einige Aushilfen unterstützen die hauptamtliche Wachmannschaft und nehmen freiwillig an 24-Stunden-Schichten teil.

In den letzten Jahren machte sich das Fehlen einer 30-Meter Drehleiter im Fahrzeugbestand bemerkbar. Mehrmals muss bei Brandeinsätzen auf die Leiter aus Sankt Augustin oder aus Siegburg zurück gegriffen werden. Nach mehreren Erörterungen im Zivilschutz- und Finanzausschuss stellt der Stadtrat die Mittel zum Kauf zur Verfügung. Die Kraftfahrdrehleiter (DL30) wird am 06. Dezember 1974 geliefert und danach der Öffentlichkeit vorgestellt.  

Die Kraftfahrdrehleiter (DL 30) auf der Feuerwache Larstraße

Vorführung der DL 30 mit Bürgermeister Ludwig

 

Am 12. Juli 1975 wird von Bürgermeister Hans Jaax der Grundstein für den Bau der neuen zentralen Feuerwache auf dem alten Sieglarer Sportplatz gelegt. Der Zweckbau sollte nach einem Jahr Bauzeit fertig gestellt sein.

Die Platzverhältnisse an der Feuerwache Schloßstraße veranlassen das Abziehen des Tanklöschfahrzeuges (TLF) der Löschgruppe Troisdorf. Es kommt bis zur Baufertigstellung der neuen Feuerwache nach Sieglar.  

Sieglarer Sportplatz in den 60er Jahren

Areal für den Neubau der Feuerwache kurz vor Baubeginn

 

Die Ärzte des ärztlichen Bereitschaftsdienstes Troisdorf erhalten ein Funkgerät. Der diensthabende Arzt nimmt dieses Gerät mit, wenn er in der Bereitschaftszeit zu einem Patienten muss und stellt zusätzlich sein Telefon auf die Feuerwache um. Sollte ein weiterer Notfall anliegen, können die Feuerwehrkameraden nun den diensthabenden Arzt auch unterwegs erreichen und anfunken.

Nach knapp 14 Monaten Bauzeit kann die nun mittlerweile auf 15 Mann verstärkte Einsatzmannschaft der Feuerwache am 01. September 1976 aus dem Provisorium an der Schloßstraße in die neu gebaute zentrale Feuer- und Rettungswache an der Larstraße in Sieglar einziehen. Gleichzeitig bezieht auch die Löschgruppe Sieglar Räumlichkeiten in der Feuerwache und erhält dort einen Unterrichts- und Aufenthaltsraum im 1. OG, einen Umkleideraum hinter der Fahrzeughalle sowie einen Stellplatz für das Tanklöschfahrzeug der Löschgruppe.

Am 4. September kann die neue Feuerwache im Rahmen eines Tag der offenen Tür ihren Betrieb offiziell aufnehmen. Bei einer Einweihungsfeier übergibt an diesem Samstag Bürgermeister Hans Jaax das neue Haus.

TLF 16 Eckhauber aus Zeiten der Gemeinde Sieglar

LF16 Eckhauber aus Zeiten der Feuerwache Schloßstraße

 

Auf der neuen Feuerwache an der Larstraße stehen nun zwei Krankentransportwagen (KTW), zwei Rettungswagen (RTW), ein Löschfahrzeug (LF 16) Eckhauber, ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16) Eckhauber, eine Drehleiter sowie ein Gerätewagen Öl (GW-Öl) einsatzbereit zur Verfügung.  

Am Sonntag, den 05. September kann sich die Öffentlichkeit am Tag der offenen Tür, welcher maßgeblich von der Sieglarer Löschgruppe geplant und durchgeführt wird, über die Einrichtung und Fahrzeuge der Feuerwache informieren. Zusätzlich wird man von den „Hauptamtlichen Brandschützern“ jetzt in die vorhandenen Geräte eingewiesen.

Die neue Feuerwache findet großes Interesse bei der Bevölkerung und wird allgemein gelobt.

Schon einen Tag später, am 06. September, besucht der Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz, Heinz Schwarz, die neue Feuerwache. Der Minister lässt sich ausführlich und eingehend die Einrichtungen der Funkzentrale erklären.  

Dem Neubau der zentralen Feuerwache wird in der Region Köln/Bonn besondere Aufmerksamkeit zuteil. Es gibt immer wieder Besichtigungen und Führungen sowie Anerkennungen für den Zweckbau. So hat auch der Landesfeuerwehrverband in Nordrhein-Westfalen nach einer Anfrage aus dem Bundespräsidialamt empfohlen, die neue zentrale Feuerwache in Sieglar in das Besuchs-programm des Bundespräsidenten zu Weihnachten 1976 einzubauen.  

Brand bei Silver Plastics am 21. Oktober 1976

 

Am 21. Oktober werden alle Kameraden mit einem erneuten Großbrand bei Silver Plastics und fast zeitgleich einem Großeinsatz am Wasser-Hochbehälter Forsthaus Telegraph bis aufs Äußerste gefordert.

 

Besuch des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Walter Scheel, auf der Feuerwache Troisdorf

 

Große Freude herrscht am 17. Dezember, als der damalige Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Walter Scheel, in Fortsetzung seiner turnusmäßigen Besuche bei Hilfsorganisationen die Feuerwache in Sieglar besucht.

Er bedankt sich, stellvertretend für die gesamte deutsche Feuerwehr bei der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf, für die sehr oft über das menschliche Maß hinausgehende Hilfsbereitschaft der freiwillig oder beruflich tätigen Feuerwehr- und Hilfsorganisationen. Ohne diese selbstbewusste Einstellung zum  Helfen gäbe es in unserer Gesellschaft kein solidarisches Verhalten. Hierfür bedankte er sich auch im Namen aller Menschen in der Bundesrepublik Deutschland.

Ebenso wird das Miteinander der ehrenamtlichen und hauptberuflichen Brandschützer hervorgehoben.

Schmunzelnd stellt Bundespräsident Walter Scheel fest, wie schnell die Männer der Troisdorfer Wache sind. "Pünktlich wie die Feuerwehr" (Scheel) bricht zufällig in einem Hochhaus in Sieglar ein Zimmerbrand aus. Nach knapp einer Viertelstunde kehren die Kameraden erfolgreich zurück.

Walter Scheel kommt nicht mit leeren Händen: Zwei Trimmgeräte und ein Fäßchen Bier bringt er zur Feuerwache mit. Außerdem stiftet er den vom Brand Betroffenen spontan 1.000 D-Mark.

In den 70er und 80er Jahren fuhr man noch mit Ausgehuniform und weißem Kittel mit dem Rettungswagen zur Einsatzstelle.

An reflektierende Schutzkleidung für Einsätze im Verkehrsbereich war noch nicht zu denken.  

Die Kameraden Uli Schulze und Peter Heller während eines Rettungsdienst-Einsatzes

 

Nach mehreren Beratungen des Zivilschutzausschusses 1977 und 1978 und verschiedenen Vorschlägen der Ratsfraktionen beschließt der Stadtrat ein Gutachten in Auftrag zu geben, dass eine Entscheidungshilfe zur Organisation, Ausstattung  und Personalstärke der notwendigen Dienstkräfte in der zentralen Feuerwache Sieglar werden sollte. Mit der Erarbeitung wurde der Direktor der Berufsfeuerwehr Köln, Dipl. Ing. Günter Preuß, beauftragt. Herr Preuß schloss das Gutachten am 07.12.1980 ab und übergab es dem Stadtdirektor mit Schreiben vom gleichen Tag.

Das "Brandschutztechnische Gutachten" kam unter anderem zu dem Ergebnis, die Leitung der zentralen Feuerwache mindestens einem A 11 - Beamten des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes zu übertragen. Die Stelle sei allerdings auch höher zu bewerten.

Das Gutachten war in der Folgezeit Grundlage heftiger Diskussionen.

Die Feuerwehr Troisdorf erhält mit einem roten Ford Taunus das erste Notarzteinsatzfahrzeug (NEF).  

1. Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) der Feuerwehr Troisdorf mit Fahrer Peter Siebert

 

Nachdem die Feuerwehr immer mehr Aufgaben zu bewältigen hat, muss auch für entsprechenden Nachwuchs gesorgt werden. Am 29. April 1978 wird die Jugendfeuerwehr Troisdorf gegründet. Aus dem Stadtteil Sieglar sind hierbei 6 Jugendliche im Alter von 13-17 Jahren, die die Löschgruppe personell in den nächsten Jahren unterstützen.  

 

Im Jahre 1979 erhält die Feuerwache eine weitere Fahrzeugausstattung. Beschafft werden: Ein Rüstwagen (RW2) für 256.000 D-Mark, ein Kommandowagen für 19.000 D-Mark sowie ein Krankentransportwagen (KTW) für 60.000 D-Mark. Die Fahrzeuge werden mit Zuschüssen des Landes und des Kreises finanziert. Prunkstück ist der Rüstwagen, der mit einer Werkstatt, einem Schlauchboot, Schwimmwesten, zwei Hebebäumen, einem Lichtmast, einem Stromaggregat, Tauch-, Lüftungs- und Atemschutzgeräten, einem Hebekissen und einer Rettungsschere ausgestattet ist.

Zu einer kleineren Meinungsverschiedenheit kommt es zwischen dem frischgebackenen Wachabteilungsführer Dietmar Klein und einem alteingesessenen Feuerwehrkameraden. Auslöser ist ein Wohnungsbrand in Kriegsdorf zu dem die Drehleiter alarmmäßig mit ausrückt. Dietmar Klein hatte diese "neue" Regelung so in der Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr Köln gelernt und hielt es für sinnvoll, doch sein älterer Kollege war der Meinung, dass "die in Kriegsdorf nicht so hohe Häuser haben" und die neue Drehleiter nicht unbedingt benötigt werde.  

23. Mai 1980 - Brand einer Lagerhalle der Firma Dynamit Nobel Troisdorf

 

Zu einem tragischen Unfall kommt es am Morgen des 03. Juli. Bei der Einsatzfahrt zu einer 84-jährigen Frau in Ranzel, die einen Herzinfarkt erlitten hatte, kollidiert das Notarzteinsatzfahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes Niederkassel auf dem Bahnübergang Provinzialstraße in Mondorf mit einer Diesellok.  Für den Notarzt Dr. Volker Dittmann kommt jede Hilfe zu spät.  

 

Den Vorschlag zur Besetzung der zentralen Feuerwache mit einem Beamten des gehobenen Dienstes, entsprechend dem Gutachten von Dipl. Ing. Günter Preuß, setzt der Stadtrat jetzt endlich um. Am 01. September 1981 wird Brandamtmann Reinald Raaf als Wachvorsteher und Leiter der ständig besetzten Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf in dieses Amt berufen. Reinald Raaf kommt von der Berufsfeuerwehr Bonn nach Troisdorf und wird nach mehr als einem Jahr Nachfolger von Wachleiter Willi Albert, der im vorangegangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst ausscheiden musste.  

Anfang der 80er Jahre werden im Gegensatz zu heute noch viele kleinere Einsätze wie Ölspuren etc. von den einzelnen Löschgruppen abgearbeitet.

Daher kommt es zur Gründung einer Bereitschaftsgruppe aus 9 Mann mit Funkmeldeempfängern, die alarmiert werden, wenn die hauptamtlichen Feuerwehrleute zu einem Einsatz ausrücken, der voraussichtlich länger als 20 Minuten dauert.

Diese Bereitschaftsgruppe wird von allen Troisdorfer Löschgruppen im wöchentlichen Wechsel gestellt und rückt im ganzen Stadtgebiet zum Einsatz aus. Die Funkmeldeempfänger werden jeweils von Gruppe zu Gruppe weitergegeben.

Auslöser für die Gründung dieser Bereitschaftsgruppe sind die übermäßig hohen Einsatzzahlen einzelner Löschgruppen sowie die mäßigen Einsatzzahlen anderer Löschgruppen.

Dieses System besteht allerdings nur wenige Jahre.

Was bisher nur bei den Berufsfeuerwehren in Bonn und in Köln durchgeführt wurde,findet 1982 erstmals im Rhein-Sieg-Kreis, genauer bei der Feuerwehr Troisdorf statt: Insgesamt sechs angehende Berufsfeuerwehrmänner absolvieren einen Grundausbildungslehrgang für die Laufbahn des mittleren feuerwehrtechnischen Dienst. Unter den kritischen Augen ihres Lehrgangsleiters, Oberbrandmeister Peter Siebert und Ausbildungsleiter Reinald Raaf, absolvieren sie 520 Unterrichtsstunden. Zum Lehrgangsprogramm gehören neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung durch erfahrene Lehrer auch eine 50stündige Sanitätsausbildung mit einem 17-Stunden-Unterricht beim Notarzt des St. Josef-Hospitals sowie das Ablegen des Sportabzeichens und des Rettungsschwimmerabzeichens.

Da auch die Berufsfeuerwehrmänner der Wache in Sieglar an der Ausbildung teilnehmen, erzielt die Wehr zugleich einen positiven Nebeneffekt: Ihr Leistungsstand wird verbessert und die Kenntnisse der Wehrmänner werden aufgefrischt.

Möglich wird der erste B1 Lehrgang bei der Feuerwehr Troisdorf durch die Tatsache, dass dort mit Wachleiter Reinald Raaf ein Mann des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes diese Ausbildung durchführen darf.  

Erster Grundausbildungslehrgang im Frühjahr 1982 für Beamte des mittleren feuerwehrtechnischen Dienstes.

Von Links: Ausbildungsleiter Reinald Raaf, Machinist Ludwig Sohni, Raimund Lindlahr, Günther Siebertz (Werkfeuerwehr Dynamit Nobel), Armin Burchhard, Bernd Böck (Werkfeuerwehr Siegwerk), Hans-Jürgen Spies, Heinz Hinsen (Werkfeuerwehr Dynamit Nobel, später Leitstelle Rhein-Sieg-Kreis), Lehrgangsleiter Peter Siebert.

 

Bei diesem B1-Lehrgang werden unter anderem auch das Ausbringen einer Ölsperre sowie das Retten von Personen aus einem verunfallten PKW geübt.  

Wachleiter Reinald Raaf und Wachabteilungsführer Dietmar Klein holen bei Magirus in Ulm ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) ab.

Das Fahrzeug kostet 197.000 D-Mark.

Dieses Fahrzeug mit Staffelbesatzung ist ursprünglich als Ersatzfahrzeug für die Löschgruppe Sieglar gedacht. Da die Sieglarer Kameraden mit dem LF16 mit Gruppenbesatzung mehr Einsatzkräfte zur Einsatzstelle bringen können, wird wenig später von oberster Stelle entschieden, dass dieses TLF von der hauptamtlichen Wache genutzt werden soll und die Löschgruppe Sieglar weiterhin das alte LF16 Eckhauber verwenden muss.

Diese Entscheidung sorgt für viel Unverständnis bei den Sieglarer Kameraden.

Ein frohes Gesicht macht Wachleiter Reinald Raaf, denn er erhält aus der Hand des Hertie-Geschäftsführers Stausberg zwei Atemschutzgeräte im Gesamtwert von rund 5.000 D-Mark. Dieses Geschenk macht das Kaufhaus Hertie an die Feuerwehr, weil die hauseigenen Feuerwehrleute nicht die notwendige Ausbildung für diese Atemschutzgeräte haben und Hertie die Geräte nicht nutzlos liegen lassen möchte.  

Bei der hauptamtlichen Wache Troisdorf findet zum ersten Mal ein Auswahltest zum gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst statt.

Die beiden Wachabteilungsführer Peter Siebert und Dietmar Klein können demnach den B4-Lehrgang nacheinander absolvieren. Peter Siebert wird im Anschluss an seinen Lehrgang stellvertretender Wachleiter.

Wachabteilungsführer Dietmar Klein mit Wachleiter Reinald Raaf

 

Zum 01. Januar 1983 wird Hauptbrandmeister Adolf Fies neuer stellvertretender Wehrleiter und damit Ehrenbeamter. Er löst Willi Albert als stellvertretenden Wehrleiter ab.

Als erste Feuerwehr im rechtsrheinischen Kreisgebiet ist die Feuerwehr Troisdorf nun im Besitz eines Sprungretters. Das aufblasbare und 30.000 D-Mark teure Luftkissen ist in wenigen Minuten einsatzbereit und soll auch bei Sprüngen aus einer Höhe von 60 Metern seine Funktion erfüllen. Alle gängigen Drehleitern der Feuerwehr reichen nur 30 Meter hoch, mit dem Luftkissen kann also eine Lücke bei der Rettung von Menschen geschlossen werden. Zehn Sekunden nach jedem Sprung ist das Kissen erneut einsatzbereit, im Notfall können sogar zwei Personen gleichzeitig springen.

Die Verletzungsgefahr ist bei diesem Rettungsgerät sehr gering, wie bei der Vorstellung betont wird, weil die Größe des Gerätes eine sicherere Landung als beim Sprungtuch erlaubt. Außerdem kann der Luftkissenretter zum Beispiel auf den Dächern von parkenden Autos aufgestellt werden.  

Für 2.800 D-Mark schafft die Feuerwehr Troisdorf einen sogenannten Explosimeter an. Das Gerät gibt eine akustische Warnung, wenn sich explosionsfähige Gemische an einem Einsatzort gebildet haben. Beigeordneter Dr. Walter Mende hebt hervor, dass gerade in Troisdorf mit seinen chemischen Fabriken ein solches Gerät besonders wichtig ist.

In diesem Jahr findet direkt ein weiterer B1-Lehrgang in Troisdorf statt. Lehrgangsleiter ist Dietmar Klein.  

Das Hakenleitersteigen gehört genauso zur Grundausbildung 

...  wie das Antreten vor dem Schwimmen im Pinguinbad

 

Ende März 1984 kommt es im Obergeschoss der Feuerwache an der Larstraße zu einem Stromausfall. Seit geraumer Zeit leckt und tropft an manchen Stellen der Feuerwache Regenwasser aus der Decke. So gut es geht versucht man, sich selbst zu helfen und stellt beispielsweise einen kleinen Ofen vor den Schaltkasten, um ihn wieder trocken zu legen - doch dieses Mal vergebens.

Als Sozialdezernent Dr. Walter Mende von den Wasser- und Strompannen (die übrigens den Funk- und Einsatzraum nicht betreffen) hört, sichert er zu, dass die Schäden "unverzüglich und radikal abgestellt" werden.

Nachdem die SPD Fraktion am 24. Oktober 1985 einen Antrag auf ein eigenes Amt für Feuerschutz, Rettungswesen, Katastrophenabwehr und Zivilschutz stellt, rumort es bei der Feuerwehr, Stadt und Politik:

Der Wehrführer versendet zusammen mit seinem Stellvertreter ein Beschwerdeschreiben an den Bürgermeister Hans Jaax,  den Stadtdirektor Heinz-Bernward Gerhardus und den Beigeordneten Dr. Walter Mende sowie an die Troisdorfer Parteivorsitzenden und die Presse. In diesem Schreiben lehnen sie die geplante Führung des neu zu schaffenden Amtes anhand einiger persönlicher Vorwürfe ab. Mit diesem von allen Löschgruppenführen unterschriebenen Brief sorgen sie für große politische Diskussionen.

Eine einstweilige Verfügung sowie eine Voruntersuchung zur Entlassung der beiden Wehrführer seitens der Stadt Troisdorf sind unter anderem die Antwort auf diesen Brief.

Nachdem sich schließlich CDU und Grüne im Stadtrat für die beiden Wehrführer aussprechen, behalten sie ihre Ämter und auch die eingeleitete Voruntersuchung innerhalb der Stadtverwaltung kann beendet werden.

Nach weiteren zahlreichen Gesprächen glätten sich die Wogen. Eine weitere vernünftige Zusammenarbeit zwischen Wehrführung und Wachleiter ist sichergestellt.

Die Bildung eines eigenen Feuerwehr-Amtes ist erst einmal auf Eis gelegt.  

Bange Minuten müssen am 01. November die beiden Kameraden der hauptamtlichen Wache Roman Schmitz und Rolf Platvoet überstehen. Auf dem Weg zu einem schweren Verkehrsunfall in Altenrath sind die beiden selbst schwer verunglückt.

Der Rüstwagen in dem sie sitzen, prallt vor der Bahnunterführung in Oberlar zunächst gegen die Böschung, kippt um und bleibt auf der Seite liegen.

Alarmierte Feuerwehrleute können ihre Kameraden schließlich - kaum verletzt - aus dem Führerhaus befreien. Der Rüstwagen wird zu Sicherheit von einem Löschfahrzeug gegen weiteres Umstürzen und Abrutschen gesichert. Später wird der rund 300.000 D-Mark teuere Rüstwagen von der Bonner Berufsfeuerwehr mit einem Kranwagen vorsichtig wieder auf die Räder gestellt. Der ramponierte Rüstwagen muss aufwendig gerichtet und repariert werden. Ein Sachverständiger schätzt den Schaden am Fahrzeug auf ungefähr 50.000 D-Mark.

Trotz der aufwendigen und kostspieligen Reparaturen kann das Fahrzeug nicht mehr 100%ig in den Ursprungszustand versetzt werden.  

Kamerad Hans-Jürgen Spies im Wachabteilungsführerbüro

 

Aus Platzgründen befindet sich das Wachabteilungsführerbüro direkt am Foyer der Feuerwache. Heute befindet sich dort die Treppe zum 1. Obergeschoss der Rettungswagenhalle und den Ruheräumen des Rettungsdienstes sowie der Durchgang zum Aufenthaltsraum der Löschgruppe Sieglar.

Dieses Büro wurde früher von den Kameraden nur liebevoll "Frittenbude" genannt. 

          

Stv. Wachleiter Brandinspektor Dietmar Klein (links) und Wachleiter Brandamtsrat Reinald Raaf (rechts)

 

Zum 01. September 1986 verschlägt es Peter Siebert zur Feuerwehr Wesseling. Neuer stellvertretender Wachleiter wird Dietmar Klein.

1987 wird der ZvD-Dienst (Zugführer vom Dienst) eingeführt. Hierbei besetzen die Kameraden der Feuerwehr Troisdorf mit Zugführer-Qualifikation einen Einsatzleitwagen (ELW1) und fahren damit als Einsatzleiter zur Einsatzstelle. An diesem Dienst mit wöchentlichem Wechsel nehmen die Kameraden Friedel Burchhardt, Bernd Zimmermann, Norbert Michels, Rainer Harder, Bernhard Fies,  Peter Kern, Adolf Fies, Ulrich Gasper und später auch Hartwig Vogt und Klaus Peukert teil.

Als Einsatzleitwagen fungiert ein von der Berufsfeuerwehr Bonn gebraucht erworbenes NEF, welches zum ELW 1 umgebaut und umgerüstet wird.

Dieses System hat bis zu Anfang der 90er Jahre Bestand.  

Die Fahrzeuge auf der Feuerwache im Jahr 1987

 

Die hauptamtlichen Bediensteten der Feuerwache im Jahr 1987

 

Beim Stadtfeuerwehrtag am 28. August 1988 in Troisdorf endet die Ära von Stadtbrandmeister Friedel Burchhardt nach fast 17 Jahren. Nachfolger wird am 01. September Bernd Zimmermann.  

 

Das alte Notarzteinsatzfahrzeug (Ford Taunus) wird gegen ein neues Fahrzeug, einem Opel Omega, ausgetauscht.  

 

Zu Verbesserung der Personalstärke der hauptamtlichen Kräfte findet ein weiterer B1-Lehrgang unter der Führung von Dietmar Klein in Troisdorf statt. Teilnehmer sind hier neben 2 Kameraden der Feuerwehr Paderborn, einem Kamerad der Feuerwehr Warendorf und jeweils einem Kameraden der Werkfeuerwehren Siegwerk und Hüls (später Evonik) unter anderem die bekannten Kameraden Horst Heck, Torsten Becker (später Berufsfeuerwehr Köln), Jörg Vanselow, Gilbert Fey (später beide Leitstelle Rhein-Sieg-Kreis).

Zum 15. März 1989 verlässt der stellvertretende Wachleiter Dietmar Klein die Feuerwehr Troisdorf und geht zur Wacker Chemie nach Köln.

Für Kaffeetrinker in den Reihen der hauptamtlichen Feuerwehr brechen harte Zeiten an. Denn Ludwig Sohni, "Kaffeekoch vom Dienst", verabschiedet sich aus dem aktiven Dienst. Zur letzten Schicht gibt es eine launige Abschiedsfeier - noch einmal mit "richtig starkem Kaffee".  

Natürlich erledigt Sohni das Aufbrühen des schwarzen Getränks nebenher. Vor allem ist der 60jährige Oberbrandmeister im Tagesdienst der Feuerwache tätig und hier speziell für die Ausbildung der jungen Wehrleute mit Atemschutzgeräten zuständig.

Zu seiner letzten Schicht wird der Oberbrandmeister von den Feuerwehrkollegen an seinem Wohnhaus in Kriegsdorf von seinem "Lieblingswagen" einem uralten Löschfahrzeug 16 abgeholt.

Wachleiter Brandamtsrat Reinald Raaf, nach Krankheit derzeit noch in der Genesungsphase, unterbricht für das Abschiedsfrühstück seinen Krankenurlaub, um Sohni "Dank zu sagen". Mit dem Oberbrandmeister verliert die Troisdorfer Feuerwehr einen "sehr engagierten und fleißigen Mann", der "stets Vorbild für die jungen Kollegen" und überhaupt ein "Fels in der Brandung" gewesen war, so Raaf.  

Erstmals wird für Stadtbrandmeister Bernd Zimmermann ein neuer Opel Omega als Kommandowagen (Kdow) beschafft.

Zum 01. Mai 1990 wird Brandamtmann Hartwig Vogt stellvertretender Wachleiter der Feuerwache und besetzt damit die seit längerem vakante Stelle des Stellvertreters von Wachleiter Reinald Raaf.

Die Jugendfeuerwehr Troisdorf erhält ein eigenes Übungsfahrzeug. Der von 1977 bis zum Februar 1989 eingesetzte Rettungswagen auf einem VW LT Fahrgestell wird mit einer Fahrleistung von 125.000 Kilometern aus dem Dienst gezogen und für neue Aufgaben umgerüstet: Aus dem ehemaligen Rettungswagen wird ein Löschfahrzeug für Übungszwecke.

Gemeinsam haben Einsatzkräfte der hauptamtlichen Feuerwache und der Jugendfeuerwehr im vergangenen Jahr insgesamt 300 Arbeitsstunden daran gehämmert, geschraubt, geschweißt, gespachtelt und zuletzt lackiert. Dabei werden umfangreiche Reparaturen an der gesamten Karosserie ausgeführt, Bleche eingeschweißt, das Fahrwerk überholt, der Innenraum völlig umgestaltet, Sitze, Schubfächer, Regale und Halterungen für Gerätschaften angepasst und eine Tragkraftspritze eingebaut. Das Ergebnis hält der Überprüfung durch den TÜV problemlos stand. "Im Ernstfall kann der Wagen wieder eingesetzt werden" so Stadtjugendfeuerwehrwart Wolfgang Löhr.

Da ihm die Jugendfeuerwehr am Herzen liegt, erhält dieses Projekt von Wachleiter Reinald Raaf volle Unterstützung.  

Hauptbrandmeister Rainer Harder wird neuer stellvertretender Stadtbrandmeister. Er folgt damit Hauptbrandmeister Adolf Fies, der nach 8 Jahren aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt aufgibt und vorzeitig in den Ruhestand geht.  

Die Feuerwehr Troisdorf erhält im Juni 1991 ein Wechselladerfahrzeug auf einem MAN 19.272 Fahrgestell. Der Hakenlift wird von der Firma Neitersen im Westerwald eingebaut. Hierzu wird das ursprüngliche Fahrgestell ein wenig verkürzt. Die Anschaffungskosten für dieses Fahrzeug liegen bei 200.000 D-Mark.  

 

Am 01. Juni 1992 wird der 80.000 D-Mark teure Abrollbehälter Gefahrgut der Öffentlichkeit vorgestellt. Die drei Wachabteilungen haben in Gemeinschaftsarbeit ein dreiviertel Jahr lang in ihrer Freizeit gewerkelt, um den als Rohling gekauften Container bedarfsgerecht auszustatten. Das gefällt dem Troisdorfer Vizebürgermeister und Vorsitzenden des städtischen Finanzausschusses besonders, denn er kann zufrieden feststellen, dass diese Eigenleistung dem Stadtsäckel stolze 60.000 D-Mark an Ausgaben erspart.

Durch das ersparte Geld kann eine Mulde mit Ladekran (Palfinger 8000) beschafft werden.

Am gleichen Tag erklärt der stellvertretende Leiter der Wache Hartwig Vogt die neue Kommunikations- und Datenverarbeitungsanlage der Feuerwache. Der Computer zeigt Anfahrtswege sowie eventuelle Straßensperren an und speichert sämtliche Verwaltungsdaten, die früher im Karteikartensystem aufgelistet  werden mussten. Zur Freude der Einsatzleiter "spuckt" der Computer sogar noch den vorbereiteten Einsatzbericht aus.

Weil das seit 1991 nach und nach angeschaffte PC-System noch in der Probe- und Einarbeitungsphase ist, arbeiten die Einsatzleiter bis zur kurz bevorstehenden Umstellung aber noch parallel mit Handzetteln.

In der zentralen Feuerwache Sieglar gibt es einen Führungswechsel: Brandoberamtsrat Reinald Raaf tritt am 31. Juli in den Ruhestand. Nachfolger wird am 01. August sein Stellvertreter Brandamtmann Hartwig Vogt.

Neuer Wachleiter Vogt (links) mit seinem neuen Stellvertreter Gasper (rechts)

 

Dass mit Brandamtmann Hartwig Vogt ein Mitarbeiter der Bonner Berufsfeuerwehr die Nachfolge von Brandoberamtsrat Reinald Raaf antritt, der ebenfalls aus Bonn kam, ist

Zufall. Stellvertreter Vogts wird Brandoberinspektor Ulrich Gasper, der den Feuerwehrberuf in Troisdorf von der Pike auf gelernt hat. "Die Feuerwache wird zukünftig von zwei erlesenen Fachleuten geleitet, die Gewähr dafür geben, dass im Ernstfall alles so exzellent wie bisher weitergeht" ist sich der erste Beigeordnete, Dr. Walter Wegener, bei der Einführung sicher. Als "geradezu ideal" sieht es der zuständige Dezernent im Rathaus, Manfred Uedelhoven, an, dass Vogt von Beruf Bauingenieur ist. So wisse er zum einen genau, was bei Bränden in Gebäuden passieren könnte, zum anderen sei er hervorragend für Brandschutzgutachten geeignet, die bei Neubauten vorgeschrieben seien.

Bestens bewährt habe sich auch, so wird betont, dass die Feuerwache insgesamt einem ehrenamtlichen Stadtbrandmeister unterstehe. Das Verhältnis von Hartwig Vogt zu Bernd Zimmermann sei hervorragend. Der Dezernent: "Früher haben sich Wachleiter (Reinald Raaf) und Wehrleiter (Friedrich Burchhardt) gesiezt, Hartwig Vogt und Bernd Zimmermann duzen sich".  

Nachdem der bisherige Wehrführer Bernd Zimmermann sein Amt niedergelegt hatte, führt Kreisbrandmeister Walter Jonas am 09. Februar 1993 eine Anhörung der Wehr für die neue Wehrführung durch. Zum Nachfolger des Wehrführers wird Hauptbrandmeister Dietmar Klein von der Löschgruppe Troisdorf-Mitte  vorgeschlagen und 3 Wochen später durch den Rat der Stadt Troisdorf ernannt. Diese Funktion übt er ab dem 01. April zunächst einmal kommissarisch aus, bis er einen Wehrleiter-Lehrgang am Institut der Feuerwehr in Münster absolviert hat.

Mit Beschluss der Verwaltungskonferenz wird der Name der Wehr zum 01. März ohne den Zusatz "Freiwillige" geändert.

Der offizielle Name lautet nun Feuerwehr der Stadt Troisdorf.

Ebenso wird die Feuerwehr innerhalb der Verwaltung eigenständig.

Die Abteilung 32.1 des Ordnungsamtes wird ausgegliedert und ein selbstständiges Amt 37 eingerichtet, welches dem Dezernat IV des Beigeordneten Manfred Uedelhoven untergeordnet wird.

Das neue Amt 37 hat seinen Sitz in der Sieglarer Feuerwache. Amtsleiter des neuen Amtes wird Brandamtmann Hartwig Vogt.

Die Krankentransportfahrten werden in der Stadt Troisdorf von jeweils 2 Zivildienstleistenden durchgeführt, die analog zu den hauptamtlichen Feuerwehrkameraden im 24-Stunden Schichtbetrieb auf der Feuerwache Troisdorf ihren Zivildienst ableisten.

Da die Zeiten zum Ableisten des Zivildienstes immer mehr verkürzt werden und sich die notwendige Ausbildung zum Rettungssanitäter nicht mehr rentiert, muss eine anderweitige Lösung zur Sicherstellung des Krankentransportes in Troisdorf geschaffen werden.

Ab dem 26. März übernimmt eine Arbeitsgemeinschaft von Deutschem Roten Kreuz, Johanniter und Malteser Hilfsdienst den Krankentransportdienst im Stadtgebiet Troisdorf.

Hierzu werden die beiden auf der Feuerwache vorhandenen Krankentransportwagen (KTW) verwendet.  

Die Feuerwache erhält einen neuen Rettungswagen (RTW) (oben) welcher den alten Rettungswagen (unten) ablöst.

 

In diesem Jahr fängt wieder einmal ein Brandmeister-Lehrgang bei der hauptamtlichen Wache Troisdorf an. Lehrgangsleiter ist Brandoberinspektor Ulrich Gasper.

Seit 1988 ist dies ein weiterer eigener B1-Lehrgang bei der Feuerwehr Troisdorf. Zwischendurch werden zwar immer wieder neue hauptamtliche Wehrmänner eingestellt, aber diese absolvierten ihre Ausbildung jeweils bei einer anderen Berufsfeuerwehr.  

Aus der Erkundungsgruppe des ABC-Zuges des Rhein-Sieg-Kreises, sowie weiteren interessierten Kameraden der Feuerwehr Troisdorf, wird am 01. August die Messgruppe Troisdorf gegründet. Eine eigene Alarmierungsschleife, Mess-Ausrüstung aus den Beständen des ehemaligen ABC-Zuges und zwei Spürfahrzeuge VW 181 ermöglichten einen kommunalen und kreisweiten Einsatz. Die Spürfahrzeuge werden zunächst an den Standorten Troisdorf-Mitte und Troisdorf-Sieglar untergebracht. Die ABC-Unterkunft in Spich wird aufgelöst.  

Die beiden Spürfahrzeuge VW 181…

… werden im Jahr 1996 durch zwei gebraucht übernommene Funkkraftwagen (FuKw) ersetzt

 

Tag der offenen Tür auf der Feuerwache 1993

 

Mit Ausstellung der Feuerwehrfahrzeuge und Rettungsdienstfahrzeuge der Feuerwache

 

Wenn die Einsatzkräfte der Feuerwehr Troisdorf zukünftig zu Einsätzen gerufen werden, können sie auf eine im Rhein-Sieg-Kreis bislang einmalige Unterstützung bauen: Seit dem 01. November steht der Troisdorfer Einsatzleitung mit dem promovierten Chemiker Dr. Hans-Heinz Heidbüchel ein "Technischer Fachberater Feuerwehr" mit Rat und Tat zur Seite. "Bereits seit 1986 räumt ein Gesetz über den Feuerschutz der Feuerwehr die Möglichkeit ein, einen ehrenamtlichen Fachberater aufzunehmen", erklärt Stadtbrandmeister Dietmar Klein. Nun, sieben Jahre später, haben die Wehrmänner in dem Naturwissenschaftler jemanden gefunden, der die dafür notwendigen Qualifikationen erfüllt. Heidbüchel, der als Chemiker in Troisdorf angestellt ist, hat über zehn Jahre ehrenamtlich beim Kölner Katastrophenschutz im ABC-Dienst gearbeitet. Sein breites Fachwissen in Sachen Chemie-Unfälle und -Unglücke kommt den Troisdorfern nun zugute. So wird er beispielsweise im Rahmen der Aus- und Weiterbildung mithelfen, die Wehrmänner auf Gefahrgut- oder Umwelteinsätze vorzubereiten. Doch das neue Mitglied der Troisdorfer Feuerwehr wird auch vor Ort im Einsatzfall eingesetzt. "Dr. Heidbüchel hat allerdings nur eine beratende Funktion. Die Entscheidungen liegen nach wie vor beim Einsatzleiter", betont Dietmar Klein.  

 

Im Februar 1994 erhält Stadtbrandmeister Dietmar Klein seine Ernennungsurkunde zum Chef der Feuerwehr Troisdorf aus den Händen des Ersten Beigeordneten Manfred Uedelhoven.

Seit April 1993 ist Dietmar Klein bereits als kommissarischer Wehrleiter im Amt.

Der frisch ernannte Feuerwehrchef nimmt mit dem Vortrag des Jahresberichtes ´93 seine erste "offizielle Amtshandlung" vor.  

 Am Abend des 14. April steht der HIT Markt an der Spicher Straße im Vollbrand. Beim größten Einsatz der letzten 25 Jahre sind über 250 Einsatzkräfte mit 9 taktischen Löschzügen im Einsatz. Diese Einsatzstelle macht erstmalig die Erklärung des Ausnahmezustands erforderlich.  

Kölner-Stadt-Anzeiger vom 18.04.1994

 

Zum 28. April werden die 10 Löschgruppen der Feuerwehr Troisdorf zu insgesamt 4 Löschzügen umstrukturiert. Ähnlich wie es das "Preuss-Gutachten" von 1980 auch bereits vorsah.

Diese neue Struktur wird in der Alarm- und Ausrückeordnung abgebildet, sodass ab jetzt zu einem Wohnungsbrand immer die hauptamtliche Wache mit dem zuständigen Löschzug im ersten Abmarsch alarmiert wird.

Seit Anfang des Jahres wird an der Larstrasse wieder gebaut.

Die Stadt Troisdorf baut mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen eine Rettungswache.  

 

Als die Bagger anrollen und mit den Arbeiten beginnen wird direkt mit dem Aushub der ersten Baggerschaufel die Gasleitung zur Feuerwache getroffen und beschädigt.

Der diensthabende Kamerad der Einsatzzentrale, Armin Burchhardt, ruft alle seine hauptamtlichen Kollegen und lässt die Feuerwache räumen. Mit einem kurzen und knappen Funkspruch wird die Leitstelle informiert. Es werden sämtliche Hallentore aufgefahren und alle Einsatzfahrzeuge vor die Fahrzeughalle auf den Hof gefahren.

Bis zur Entwarnung stehen alle Einsatzkräfte der Wache auf der anderen Straßenseite der Larstraße bereit. Für die weitere Verständigung mit der Leitstelle lässt der Wachabteilungsführer ein 4-Meter Funkgerät mitnehmen.

    

Im Lauf der Baumaßnahmen geht leider die ausführende Bauunternehmung insolvent, sodass kurzfristig für Ersatz gesorgt werden muss.

Seitens der hauptamtlichen Wache werden etliche Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt.  

 

Am 13. September wird Richtfest gefeiert.

 

Seit dem Bestehen der Feuerwache in Sieglar haben der Troisdorfer Stadtrat und seine Ausschüsse über ein eigenes Domizil für die Troisdorfer Rettungswache beraten. "Ich bin froh darüber, dass die Debatten endlich zu Ende sind und dass gebaut wird", meinte Bürgermeister Uwe Göllner beim Richtfest für diesen Anbau. Direkt an die bestehende Feuerwache angebaut, soll dieses 265 m² große Gebäude im Frühjahr 1995 bezugsfertig sein.

Bisher unter einem Dach mit der Feuerwache vereint, werden sich die Wege bald trennen. Während der Fahrzeugpark und die Besatzung des feuerwehrtechnischen Dienstes im alten Gebäude bleiben, werden die Rettungs-, Krankentransportwagen und der Notarztwagen ausgelagert. Im Erdgeschoss entsteht Platz für fünf Fahrzeuge, im Obergeschoss sind Ruhe- und Aufenthaltsräume vorgesehen.

Die Gesamtausgaben belaufen sich auf insgesamt 1,05 Millionen D-Mark, wovon das Land mit 922.400 D-Mark den größten Teil trägt.

Gleichzeitig wird die Einsatzzentrale erweitert und ein Einsatzleitrechner in Betrieb genommen.  

Am Donnerstag, dem 08. Dezember geht um 18.47 Uhr bei Oberbrandmeister Axel Odenthal in der Zentrale der Feuerwache ein Notruf ein. Zwei Kinderstimmen von einem 7-jährigen Mädchen und ihrem 5-jährigen Schwesterchen melden sich. Sie hätten etwas verkehrt gemacht. Was denn, fragt der Zentralist Odenthal nach. Doch die Kinder wollen nichts sagen. Der Feuerwehrmann gibt nicht auf. Es sei etwas mit Strom, und die Mama sei nicht da. "Wenn sie geredet haben, dann meist gleichzeitig, so dass ich kaum etwas verstehen konnte", erzählt Axel Odenthal später. Einfühlsam bringt der erfahrene Vater die Kinder dazu, ihm mehr zu erzählen. Sie hätten einen Herd im Keller angeschaltet. Und wo? Ihr Zuhause sei in Kriegsdorf, das neunte Haus in der Humperdinckstrasse, dringt es undeutlich aus dem Telefonhörer. Odenthal muss den richtigen Namen der Straße fast erraten. Endlich kann der Alarm ausgelöst werden und die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache sowie der Löschgruppen Spich und Kriegsdorf machen sich auf den Weg. Noch sind die Kinder am Telefon und erzählen, dass es jetzt schon im Flur qualmt. Der Feuerwehrmann ermahnt sie eindringlich sofort rauszulaufen und hinter sich die Türen zu schließen. Die Kinder tun was ihnen gesagt wurde und bewahren sich so vor Schaden. Beim Eintreffen der Feuerwehr qualmt es in dem Bungalow kräftig. Die Einsatzkräfte finden im Keller einen angeschalteten Herd auf dem eine Gardine liegt und schmort. Der Herd wird abgeschaltet, die Gardine ins Freie geschafft und das Haus gelüftet. Die Kinder können nach Untersuchung durch einen Notarzt bis zur Rückkehr der Mutter in die Obhut von Nachbarn gegeben werden.

Zum 01. Januar 1995 treten mit Iris Braun und Antje Hähn (später Antje Wagner) die ersten hauptamtlichen Frauen als Brandmeisteranwärterinnen ihren Dienst bei der Feuerwehr Troisdorf an.

Ihre B1-Grundausbildung absolvieren die beiden bei der Berufsfeuerwehr Köln.

Nach lang anhaltenden Regenfällen steigt der Pegel von Rhein und Sieg im Januar stark an. Aufgrund des andauernden Hochwassers droht der Deich bei Müllekoven am 30. Januar  aufzuweichen und die tiefer liegenden Gebiete von Müllekoven, Eschmar und Sieglar unter Wasser zu setzen.

Die ganze Nacht hindurch stapeln Feuerwehreinsatzkräfte aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis auf einer Länge von 200 Metern tausende Sandsäcke am Deichfuß zur Stärkung des Deiches.

Am Folgetag werden sie von insgesamt 600 Bundeswehrsoldaten unterstützt.  

Am 12.08. wird das Rathaus auf dem ehemaligen Schirmhofgelände gesprengt und die frei gewordene Fläche durch einen Investor mit Wohn- und Gewerbebauten neu gestaltet. Bei der Sprengung ist die gesamte Feuerwehr Troisdorf mit Wasserwerfern zur Staubniederschlagung im Einsatz. Mit dem Gebäude wird auch der dritte Sieglarer Sirenenstandort abgerissen.

12. August 1995 kurz vor Sprengung des Rathauses

 

Im Oktober kommt mit dem neuen Löschfahrzeug (LF 8/6) der Löschgruppe Sieglar, als Ersatz für das schon ziemlich betagte Löschfahrzeug aus den 60er Jahren, ein neues Fahrzeug zur Feuerwache. Dieses Fahrzeug wird der Öffentlichkeit beim Stadtfeuerwehrtag, der gleichzeitig mit den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 85-jährigen Bestehen der Löschgruppe Sieglar am 07. und 08. Oktober begangen wird, offiziell vorgestellt. Zuvor wird das Fahrzeug bei Iveco in Weisweil durch die Sieglarer Kameraden Klaus-Dieter Klein, Hans Dieter Nötzold, Hans-Peter Koch und Axel Odenthal abgeholt und die hierbei erhaltene  Einweisung  an die  Kameraden weitergegeben.

Zur Verbesserung des Feuerschutzes streben Troisdorf und Siegburg die gegenseitige Unterstützung ihrer Feuerwehren bei Tageseinsätzen an. Eine Vereinbarung darüber unterzeichnen im Januar 1996 Bürgermeister Rolf Krieger (Siegburg) und Stadtdirektor Dr. Walter Wegener (Troisdorf).

Demnach unterstützen sich die beiden hauptamtlichen Feuer- und Rettungswachen montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr bei "gewissen Brandeinsätzen", wie es im Text heißt, gegenseitig. Auf Anforderung rückt bei Gebäudebränden von der Feuerwache der jeweils anderen Stadt ein Löschfahrzeug mit Besatzung aus, sofern das Fahrzeug nicht durch einen Einsatz im eigenen Stadtgebiet gebunden ist. Diese Regelung, der in Troisdorf der Hauptausschuss einstimmig zustimmte, gilt für ganz Siegburg mit Ausnahme des Löschbezirks 5 (Kaldauen) und für die Troisdorfer Stadtteile Mitte, Oberlar, Altenrath, Sieglar und Friedrich-Wilhelms-Hütte.

Eine Überraschung bereiten die Kollegen der Feuer- und Rettungswache ihrem Kollegen Oberbrandmeister Johannes Becker zum Anlass seiner Pensionierung. Ein imposantes "Bild" von zwölf Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen steht plötzlich vor seiner Wohnung, um ihn an seinem letzten Arbeitstag zu Hause abzuholen. Nach 24 Dienstjahren geht es auf die letzte Dienstfahrt und zur letzten Schicht. 1972 fing er bei der hauptamtlichen Feuerwache an, die damals noch in der Schloßstraße untergebracht

war. Neben seiner ständigen Einsatzbereitschaft betreute er die Feuerlöscherwerkstatt. Zu seinem Aufgabengebiet gehörten neben der Füllung, Abnahme und ständigen Kontrolle der Feuerlöscher auch die Aufsicht und die regelmäßige Überprüfung der verschiedensten Feuerlöscher in den öffentlichen Gebäuden der Stadt. Da Becker seine Arbeit sehr intensiv und gewissenhaft machte, gaben ihm seine Kollegen den Spitznamen "Pulverhannes".  

Zur Verbesserung der räumlichen Situation der Löschgruppe Sieglar wird am 15.03.1997 um 10 Uhr der Grundstein für einen eigenen Unterrichts- und Aufenthaltsraum der Löschgruppe Sieglar hinter der Feuer- und Rettungswache gelegt.

Dieser Raum wird von den Sieglarer Kameraden in Eigenregie geplant und erbaut.

Gleichzeitig wird neben dem 55 m² großen Aufenthaltsraum eine Atemschutzwerkstatt von 40m² gebaut.  

Grundsteinlegung mit Stadtbrandmeister Dietmar Klein (Mitte), Stadtverordneten Kurt P. Schneider (links) und den Kameraden der Löschgruppe Sieglar

So soll der Anbau (links) einmal aussehen

                                                                            

Auf Antrag des Stadtverordneten Kurt P. Schneider wird die Baumaßnahme seitens der Stadt mit 35.000 D-Mark gefördert. Weitere 80.000 D-Mark sind in Eigenleistung geplant.

In den sechs Monaten Bauzeit wird die persönliche Bindung zur Feuerwehr und die Stärkung der Kameradschaft vorangetrieben.  

22. März 1997 – viele fleißige Hände bei der Arbeit

05. Juli 1997 - Innenarbeiten

 

Im September präsentieren der erste Beigeordnete und Feuerwehrdezernent Manfred Uedelhoven und die Chef-Ärztin der Anästesie im St. Josef-Krankenhaus, Dr. Ingrid Hosselmann das neue Notarzt-einsatzfahrzeug (NEF) an der Feuerwache. Der Mercedes Benz C 200 Kombi folgt seinem 9 Jahre alten Vorgänger, der im Juni in einen Verkehrsunfall verwickelt war. "Der neue Wagen war schon vor dem Unfall bestellt", sagt Uedelhoven. Nachdem Dechant Franz Bollenbach das Auto gesegnet hatte, stellte Uedelhoven den Wagen vor. 60.000 D-Mark hat der Kombi gekostet. Davon hat das Land Nordrhein-Westfalen 48.500 D-Mark bezahlt. Die restlichen Kosten trägt die Stadt Troisdorf.

Ein Beamter der Feuer- und Rettungswache sowie ein Notarzt werden mit dem Auto fahren. Tagsüber steht der Wagen am Krankenhaus, ab 20 Uhr an der Feuerwache.  

Nach knapp 8 Monaten Bauzeit wird der neue Kameradschafts- und Unterrichtsraum der Löschgruppe am 14. November unter Beteiligung mehrerer Ehrengäste mit einer kleinen Party eingeweiht.

Die Feuerwache erhält 1998 eine neue 30-Meter Drehleiter. Bürgermeister Walter Bieber und Stadtdirektor Dr. Walter Wegener übergeben das 920.000 D-Mark teure Gefährt. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Beschaffung mit insgesamt 628.000 D-Mark.  

Die Leiter aus dem Jahre 1974 wird für einen symbolischen Preis von 1 D-Mark an die Werkfeuerwehr der HT Troplast AG verkauft.  

BOAR Hartwig Vogt

BAR Ulrich Gasper

BA Hans-Jürgen Spies

 

Zum August 1999 wird der Einsatzführungsdienst mit drei Feuerwehrbeamten des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes eingeführt.

Dieser Einsatzführungsdienst rückt zeitgleich mit dem 1. Löschzug zur Einsatzstelle aus.

Als Fahrzeug dient zuerst ein Bestandsfahrzeug. Es soll schnellstmöglich ein neues, adäquates  Fahrzeug beschafft werden.

Im Oktober erhält die Feuerwache drei neue Fahrzeuge. Ein neuer Rettungswagen, Modell Mercedes 312 D Sprinter, wird zusammen mit zwei nagelneuen Kommandowagen (Mercedes C 180) im Beisein von Bürgermeister Manfred Uedelhoven offiziell in Betrieb genommen.

Zuvor segnen der katholische Pfarrer Franz Josef Steffl und der evangelische Pfarrer Frank Dieter Fischbach die Fahrzeuge, "damit die Besatzungen Gottes Segen haben und die Fahrzeuge hoffentlich wenig benutzt werden müssen".

"Auf die ersten Minuten nach einem Unfall kommt es an. Deshalb brauchte die Stadt einen neuen Rettungswagen. Für die Sicherheit der Bürger haben wir tief in den Stadtsäckel gegriffen", merkt Bürgermeister Uedelhoven zufrieden an.

Der Rettungswagen kostet einschließlich der modernen Ausrüstung 224.000 D-Mark. Dazu hat das Land  Nordrhein-Westfalen  einen  Zuschuss  von  158.500 D-Mark  beigesteuert.  Das  Fahrzeug hat

122 PS und - neben der vorgeschriebenen Ausstattung - zusätzliche Hilfsmittel: einen Notfallkoffer mit mobilem Beatmungsgerät in einem praktischen, separaten Außenfach am Fahrzeug, ein stationäres Beatmungsgerät mit Sauerstoffinhalation, einen halbautomatischen Defibrillator/EKG auch zur Frühdefibrillation bei Herzversagen, eine Infusionsspritzenpumpe und ein Absaugegerät.

Der neue Rettungswagen ersetzt ein zehn Jahre altes Modell. "Wir haben wesentlich mehr Platz in dem neuen Fahrzeug, da es kastenförmig gebaut ist", erklärt Hauptbrandmeister Jörg Vanselow.

Aufgrund des Jahrtausendwechsels ins Jahr 2000 haben die Löschgruppen in ihren Gerätehäusern  sowie die Löschgruppe Sieglar in der Feuerwache Dienstbereitschaft, als Vorsichtsmaßnahme wegen befürchteter Computer-Crashs, die Gott sei Dank ausbleiben.

Anfang des Jahres kommt ein neuer Einsatzleitwagen (ELW1) für den Einsatzführungsdienst zur Feuerwehr Troisdorf. Dieser ELW auf Mercedes Vito Fahrgestell wird von der Firma Schmitz in Wilnsdorf ausgebaut und ausgeliefert.     

Offizielle Fahrzeugübergabe durch Bürgermeister Manfred Uedelhoven in Troisdorf-Bergheim

 

Ab dem 01. April übernimmt die Krankentransportgesellschaft des Rhein-Sieg-Kreises (KTG) den Krankentransportdienst in Troisdorf.

Hierzu wird auch der Krankentransportwagen (KTW), Modell VW Bus T4, der seinerzeit zu 100 % aus Landesmitteln beschafft wurde und in der Rettungswache (später ELW-Halle) steht, von der Krankentransportgesellschaft übernommen.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren bei der Feuerwehr Troisdorf folgende Krankentransportwagen (KTW) im Einsatz:

 

KTW Binz KTW (elfenbeinfarben)
Mercedes W115 VW Bus T2
Baujahr 1971 Baujahr 1970 / 1971
  später Umbau in Kdow/ELW1 mit Sitzbank & Tisch
   
KTW Miesen KTW Miesen
Mercedes W123 Mercedes 250iger
  hoch / lang mit geteilter Rückklappe
   
(Symbolbilder von entsprechenden Modellautos,
da Original-Fotos leider nicht vorhanden)
KTW Miesen KTW
Mercedes 300D VW Bus T4
hoch / lang rot / weiß

 

Im Dezember kommt das Löschfahrzeug (LF 16) der Löschgruppe Altenrath von 1989 zur Feuerwache und steht hier nach kleineren Umbauten und Optimierungen als Löschfahrzeug der hauptamtlichen Kameraden zur Verfügung und ersetzt das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25).

Später wird dieses Fahrzeug mit der neuen Fahrzeugbeklebung der Feuerwehr Troisdorf versehen.

Heute steht dieses Fahrzeug als LF Schule den Brandmeisteranwärtern als Lehrgangsfahrzeug zur Verfügung.  

 

Im Februar 2001 wird mit Prinz Rolf II. (Platvoet) ein Wachabteilungsführer der hauptamtlichen Feuerwache Karnevalsprinz in Troisdorf-Mitte.

Ein besonderes Ereignis ist am 13. Mai die Sprengung der als „Kaiserbau“ bekannten Hotelruine zwischen A 59 und Rotter See. Die gesamte Feuerwehr Troisdorf ist beteiligt um die Staubwolke mit Wasserwerfern niederzuschlagen.  

Der Stadtfeuerwehrtag fällt in diesem Jahr aus. Dafür findet am 19.08. ein Tag der offenen Tür an der Feuer- und Rettungswache statt. Dieser Tag wird von der Löschgruppe und den hauptamtlichen Kameraden der Feuerwache durchgeführt.  

Fahrzeugausstellung am Tag der offenen Tür mit dem Löschfahrzeug der Wache

 

Zum 01. März 2002 wird die Sieglarer Kameradin Dr. rer. nat. Lucia Wickert von Stadtbrandinspektor Dietmar Klein zur technischen Fachberaterin der Feuerwehr Troisdorf ernannt.

Die Feuerwache erhält im Rahmen der Baumaßnahmen zur ICE-Neubaustrecke Köln-Frankfurt von der Deutschen Bahn für Einsätze in den Tunnelanlagen einen Bahnrüstsatz sowie Langzeitpressluftatmer, die die bisher üblichen Einsatzzeiten unter Atemschutz nahezu verdoppeln können.

Nach 18 Monaten Ausbildung haben im März insgesamt 10 Feuerwehrleute die Ausbildung zum Brandmeisteranwärter abgeschlossen. Bürgermeister Manfred Uedelhoven überreicht ihnen in der Feuer- und Rettungswache die Urkunden. Alle zehn werden in den Feuerwehrdienst der Stadt Troisdorf übernommen. Dafür wurden sechs neue Stellen geschaffen und die Mannschaft der hauptamtlichen Wache von 38 auf 44 Mann aufgestockt.

Lehrgangsleiter ist Kamerad Michael Hinsen.  

von links: STBI Dietmar Klein, Amtsleiter Hartwig Vogt, Dirk Zehe, Jörg Roos, Marcell Eichler, Heiner Kolf, René Behr, Alexander Ranke, Dirk Broschek, Stephen Kämmer, Marc Sorg, Salvatore Rizzello, Lehrgangsleiter Michael Hinsen, Bürgermeister Manfred Uedelhoven

 

Im Februar 2003 übernimmt die Messgruppe Troisdorf einen neuen ABC-Erkunder, welcher in der Feuer- und Rettungswache stationiert wird. Dieses vom Bund entwickelte Fahrzeug auf einem Fiat Ducato Maxi L2B-Fahrgestell, ist mit modernster Technik ausgerüstet, die das Spüren und Messen in Katastrophenfällen sicherstellen soll.  

Das alte Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) von 1997 wird im September gegen ein neues NEF (Mercedes ML) getauscht.

Eine offizielle Fahrzeugübergabe durch den Bürgermeister erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Das alte Fahrzeug wird noch eine Zeit als PKW weiterverwendet und schließlich verkauft.  

Altes NEF, welches noch eine Zeit lang als PKW verwendet wird.

Neues NEF mit Fahrer Guido Brüggemann

 

Im Dezember erhält Stadtbrandinspektor Dietmar Klein einen neuen Ford Mondeo als Dienstfahrzeug und Kommandowagen (KdoW). Dieses Fahrzeug wird später auch von seinem Nachfolger Stadtbrandinspektor Stefan Gandelau genutzt.  

Gleich drei neue Fahrzeuge übergibt am 15. Juli 2004 Bürgermeister Manfred Uedelhoven persönlich an Stadtbrandinspektor Dietmar Klein und seinen Stellvertreter und Wachleiter, Hartwig Vogt.

Bei diesen drei Fahrzeugen handelt es sich um einen Rüstwagen (RW), ein Rettungswagen (RTW) und ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF).  

Wegen Regens findet die kleine Feierstunde zur Übergabe in der Fahrzeughalle statt. Bei "schönstem Feuerwehrwetter - Wasser aus allen Richtungen" begrüßte der Bürgermeister die Kameraden der Feuerwehr sowie Pfarrer Granel, der die Fahrzeuge später segnete.  

Seit August wird an der Feuerwache eine Remise in Stahlgerüstbauweise angebaut. Hier sollen zukünftig Einsatzmaterialien, sowie die 3 verschiedenen Abrollbehälter gelagert werden. Später erhält die zuerst in offener Bauweise geplante Halle auch noch Rolltore und wird zukünftig auch der Stellplatz des Mannschaftstransportfahrzeuges (MTF) Sieglar.  

 

Im gleichen Jahr wird der neue Einsatzleitwagen (ELW 2) des Rhein-Sieg-Kreises an der Feuerwache stationiert. In der Erstplanung soll ein Fahrer der Feuerwache das Fahrzeug ohne Zeitverzug zur Einsatzstelle bringen. Daher werden diverse Einsatzkräfte auf das Fahrzeug eingewiesen. Dieses System wird später durch die IuK-Einheit (Informations- und Kommunikations-Einheit) des Rhein-Sieg-Kreises abgelöst.

Am 31. Dezember wird die Werkfeuerwehr der HT Troplast AG aufgrund reduzierter Störfallrisiken aufgelöst und der Feuerwehr Troisdorf die Gefahrenabwehr für den mehrere Hektar großen und viele Gebäude umfassenden Industriebereich übertragen.

Das gesamte Gelände ist ab jetzt in die Troisdorfer Genehmigungshalter Gesellschaft (TGHG, ehemals Dynamit Nobel AG) und den Industriepark Troisdorf (ehemals HT Troplast AG) aufgeteilt.

Die Einsatzkräfte, vor allem das Sachgebiet Vorbeugender Brandschutz, machen sich monatelang auf dem Werksgelände ortskundig, um sich auf die geänderten Einsatzspektren vorzubereiten.

Ab dem Jahr 2005 sind im Bereich Einsatzführung der A-Dienst (Wehrleiter oder stv. Wehrleiter) sowie der B-Dienst (vorher Einsatzführungsdienst) feste Begriffe. Der B-Dienst rückt zeitgleich mit dem 1. Löschzug aus, der A-Dienst rückt in der Regel bei Alarmierung des 2. Löschzuges sowie bei der Meldung "Menschenleben in Gefahr" mit aus. Das Personal des B-Dienstes besteht seit Januar des Jahres aus vier Einsatzkräften des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes. Sie verfügen über Ausbildungen zum Führen von Führungsgruppen und taktischen Verbänden am Institut der Feuerwehr NRW in Münster sowie über weiterführende taktische Ausbildungen an der Akademie für Notfallplanung und Zivilschutz, Bad Neuenahr Ahrweiler.

Im Februar wird mit Prinz Axel I. (Odenthal) wieder ein Wachabteilungsführer Karnevalsprinz, diesmal in Sieglar.

Im April wird das alte Mehrzweckfahrzeug (MZF) (Ford Transit) gegen ein Klein-Einsatz-Fahrzeug (KEF) (Ford Transit mit Pritsche und Ladebordwand) ausgetauscht.  

Am 21. Juli kommt das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF), als erstes Neufahrzeug für die hauptamtliche Wache überhaupt, zur Feuerwache.

Das 334.000 Euro teure Fahrzeug verfügt über eine umfangreiche Ausstattung und Beladung für Brandeinsätze und technische Hilfeleistungen. Für First-Responder-Einsätze steht ein voll ausgestatteter Notfallkoffer sowie ein automatischer Defibrillator zur Verfügung.

Die Ausstattung umfasst im Wesentlichen:

- 2000 Liter Löschwasser 

- 3-teilige Schiebleiter

- 120 Liter Mehrbereichsschaummittel

- Stromerzeuger (13 kVA)

- Dachmonitor (1.200 L/min)

- Rollgliss-Abseilgerät

- Lichtmast

- Absturzsicherung

- hydraulisches Rettungsgerät

- Zieh-Fix Einsatzkoffer

- Motortrennschleifer

- Mehrzweckleiter

- Wärmebildkamera

 

Am 15. und 16. Oktober richtet die Löschgruppe Sieglar den Stadtfeuewehrtag sowie gemeinsam mit den haupt-amtlichen Kameraden der Feuerwache einen Tag der offenen Tür auf der Feuer- und Rettungswache aus.

An diesem Tag wird das neue Fahrzeug der Feuerwache von Pastor Monsignore Franz Bollenbach gesegnet.  

Der Bauhof der Stadt Troisdorf benötigt einen neuen Kran.

Aus dem aus Kostengründen gemachtem Angebot der Feuerwehr, die wenig genutzte Mulde mit Kran zu übergeben, wurde Ernst und so wurde diese gegen eine einfache Mulde mit dem Bauhof getauscht. Die zuerst noch grüne einfache Mulde wurde später für die Feuerwehr rot lackiert. Wenn die Feuerwehr die Mulde mit Kran benötigt, steht diese auf dem Bauhof zur Verfügung.  

Die Ehrenabteilung der Löschgruppe Sieglar stiftet im Oktober zum Gründungstag der Löschgruppe Sieglar einen Baum hinter der Feuerwache, neben dem  Anbau der Löschgruppe. Dieser Baum soll als Sinnbild für Dauerhaftigkeit, Standfestigkeit und Kameradschaft für alle Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden stehen und wird liebevoll „Feuerwehreiche“ getauft.

 

Einstimmig beruft der Stadtrat der Stadt Troisdorf im Mai 2006 Wehrleiter Dietmar Klein und seinen Stellvertreter Hartwig Vogt zu weiteren 6 Jahren als Wehrleiter der Feuerwehr Troisdorf.

Feurig rote Blumen überreicht Bürgermeister Manfred Uedelhoven als Zeichen von Lob und Anerkennung.  

Im Dezember übergibt die Stadt Troisdorf das alte Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) von 1982 der Feuerwehr der polnischen Stadt Chociemysl und stellt damit eine große Hilfe bei der Bekämpfung von Waldbränden in dem waldreichen Gebiet Niederschlesiens, etwa 110 Kilometer östlich von Görlitz.  

Adam Wawro, Pavel Gulanowski und Mirian Porebski (von links) erhalten von Stadtbrandinspektor Dietmar Klein die Fahrzeugpapiere.

 

Im Januar 2007 wird ein Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) offiziell in Dienst gestellt. Dieses 206.000 Euro teure Trupp-Fahrzeug verfügt neben der Normbeladung über einen Wassertank mit insgesamt 4.500 Litern sowie einem Schaummitteltank mit 500 Litern. Das Fahrzeug wurde von Kameraden der hauptamtlichen Wache und der Löschgruppe Sieglar gemeinsam bei Schlingmann in Dissen abgeholt und fährt bereits 20 Minuten nach Ankunft auf der Feuerwache zu einem Einsatz auf die Autobahn A560.  

Ende des Jahres wird die alte Feuerwache in der Schloßstraße abgerissen. Hier entsteht nun ein Wohnhaus mit insgesamt 10 Eigentumswohnungen.

Zu einem kritischen Einsatz kommt es am 31. Mai 2008 bei einem Kellerbrand im Auelblick in Oberlar. Während der Angriffstrupp mit drei Feuerwehrmännern unter Atemschutz zur Brandbekämpfung in den Keller vorgeht, kommt es zu einer plötzlichen Rauchgasdurchzündung. Die Kameraden erkennen die Gefahr noch rechtzeitig und können sich um "Haaresbreite" retten, werden aber von der Druckwelle im Eingangsbereich erfasst und regelrecht ins Freie geschleudert. Ein Feuerwehrmann erleidet dabei leichte Verletzungen, die im Rettungswagen ambulant versorgt werden.

Die folgende Brandbekämpfung setzen mehrere weitere Trupps erfolgreich fort.

Aus Anlass dieses Ereignisses wird die Atemschutz-Ausbildung mit Wärmegewöhnung in einem Brandcontainer in Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamt eingeführt.  

 

Im August erhält die Feuerwache einen neuen Rettungswagen.

 

Zum 01. Oktober beginnen insgesamt 14 Brandmeister-Anwärter der Feuerwehr Troisdorf sowie ein Kamerad der Feuerwehr Siegburg ihren B1-Lehrgang auf der Feuer- und Rettungswache Troisdorf.

Lehrgangsleiter ist Michael Hinsen, später Raimund Lindlahr.  

Stehend: Konstantin Scheifel, Erik Jung, Ralph Hennes, Daniel Otto, Daniel Schlimbach, Christian Schreiber, Christian Derks, Sebastian Uedelhoven, Stefan Querner, Patrick Klein

Hockend: Michael Geray, Sebastian Wilden, Alexander Löwen, Markus Klein, Daniel Winterscheidt

 

Im November übergibt Bürgermeister Manfred Uedelhoven seinem Kollegen aus der griechischen Partnerstadt Kerkyra auf Korfu, Bürgermeister Sotiris Micalef, auf der Feuer- und Rettungswache die Fahrzeugpapiere für einen ausgemusterten Rettungswagen.  

Dass sie die nötige Fitness für ihren zukünftigen Beruf als Brandmeister mitbringen, beweisen die 13 angehenden Feuerwehrbeamten beim Bonner Halbmarathon am 26. April 2009: Gemeinsam mit ihren Kollegen Brandoberamtsrat Hartwig Vogt und Hauptbrandmeister Herbert Dahm legen sie die 21,0975 Kilometer lange Strecke durch die Bundesstadt Bonn zurück und erzielen dabei alle eine persönliche Bestzeit.

Im Juni beschließt der Rat der Stadt Troisdorf den von der Wehrführung selbst aufgestellten ersten Brandschutzbedarfsplan. Dies hat auch Auswirkungen auf das hauptberufliche Personal.

Seitdem werden in mehreren Grundausbildungslehrgängen Frauen und Männer zu hauptberuflichen Feuerwehrkräften ausgebildet, um die Anforderungen aus dem Brandschutzbedarfsplan erfüllen zu können.

Im August erhält der Leiter der Feuerwehr Troisdorf, Stadtbrandinspektor Dietmar Klein , einen neuen Kommandowagen (KdoW). Später ist dieser KdoW das Dienstfahrzeug des Amtsleiters und stv. Leiter der Feuerwehr, BOAR Hartwig Vogt.

Anlässlich der Verabschiedung von Bürgermeister Manfred Uedelhoven trifft sich die gesamte Feuerwehr Troisdorf zu einem Gruppenfoto am Gerätehaus der Löschgruppe Mitte, der ehemaligen Feuerwache der Werkfeuerwehr Dynamit Nobel.

Als Dezernent und Bürgermeister lag ihm die Feuerwehr sehr am Herzen.  

Die gesamte Feuerwehr Troisdorf anlässlich der Verabschiedung von Bürgermeister Manfred Uedelhoven

 

Ab Januar 2010 unterstützt BI Raimund Lindlahr den Einsatzführungsdienst (B-Dienst).

Im April wird das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) auf Grund seines Alters und der entsprechenden Laufleistung ausgetauscht. Erneut kommt ein Mercedes ML als NEF zum Einsatz.

Vom 04. Oktober 2010 bis 29. März 2012 findet abermals ein B1 Lehrgang für insgesamt 12 Brandmeister-Anwärter der Feuerwehr Troisdorf sowie einem externen Kamerad der Feuerwehr Bergheim statt.

Lehrgangsleiter ist Thomas Reuter, Ausbildungsleiter ist Raimund Lindlahr.

Gruppenfoto des B1-Lehrgangs 2010 bei der Aushändigung der Urkunden zur bestandenen Laufbahnprüfung am 29. März 2012

von links: Ausbildungsleiter Raimund Lindlahr, Marco Schumann, Maximilian Lück, Frederik Filthaut, Tim Ziegenbein, Oliver Goralcyk, Daniela Halupczok, Thomas Schulz, Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, Andre Sparwasser, Phillip Retz, David Sparacino, Sebastian Jungen, Daniel Schwamborn, Amtsleiter Hartwig Vogt, Lehrgangsleiter Thomas Reuter, Dezernent Dr. Stephan Kuhnert, Stadtbrandinspektor Dietmar Klein

 

Während dieser Grundausbildung können drei von Ihnen bereits ein Leben retten. Ein 28 Jahre alter Mann ist kurz vor dem rettenden Ufer vor Zeugen im Rotter See untergegangen und taucht nicht wieder auf. Das Trio, welches zusammen mit zahlreichen weiteren Einsatzkräften anrückt, zieht sich bis auf die Unterhosen aus, steigt in ein Boot und sucht zunächst von dort aus den Boden ab. Als sie den leblosen Körper auf dem Grund entdecken, springen sie ins Wasser. Nach mehreren Tauchgängen gelingt es ihnen den 28-jährigen nach oben zu holen. Er wird mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht und überlebt dank der schnellen Rettung. Nur zwei Tage später besuchen ihn die drei Brandmeisteranwärter im Krankenhaus und können mit ihm sprechen.

Am Freitag, den 22. Oktober kommt es auf der Autobahn A59 im Autobahndreieck Sankt Augustin-West zu einem eher seltenen und kuriosen Einsatz.

Ein Gefahrgut-LKW gerät aufgrund des riskanten Überholmanövers eines beteiligten PKWs in einer Kurve ins Schleudern, kommt von der Fahrbahn ab und stürzt in ein Regenrückhaltebecken. Gott sei Dank wird der Tank mit 24.300 Litern 50%iger Natronlauge nicht beschädigt und kein Mensch ernsthaft verletzt.  

Seit einiger Zeit macht man sich bei der Feuerwehr und der Stadt Troisdorf Gedanken über die zu klein gewordene Feuer- und Rettungswache. Da das Personal der hauptamtlichen Feuerwache in den vergangenen drei Jahren von 44 auf 60 Mitarbeiter erhöht wurde, ist es in den Räumlichkeiten der Wache sehr eng geworden.

Bei den ersten Planungen soll das bestehende Gebäude von 1976 aufgestockt werden. Die Kosten

dafür werden auf ungefähr 2,8 Millionen Euro beziffert - die Idee wird verworfen. "Für das Geld kann man fast 14 Einfamilienhäuser bauen. Das erschien uns für 16 zusätzliche Mitarbeiter dann doch zu viel", fasst Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski zusammen.  

So entstehen die Pläne für einen zweigeschossigen Anbau mit direkter Verbindung zum bestehenden Gebäude für "nur" 1,3 Millionen Euro.

Mit der Planung und Verwirklichung wird Architekt Heiko Schmidt aus Siegburg sowie die Firma Pilger aus Troisdorf-Müllekoven beauftragt.

Baubeginn ist im Frühjahr 2011.

Daher muss die „Feuerwehr-Eiche“ im März an ihren neuen Standort vor der Feuerwache durch eine Fachfirma umgepflanzt werden.

Die drei Wachabteilungsführer werden mit einem B4-Lehrgang in den gehobenen Dienst qualifiziert. Praxisabschnitte finden unter anderem in Augsburg, Bonn, Düsseldorf und Köln statt.

Hauptbrandmeister Rolf Platvoet, der seit 1979 bei der hauptamtlichen Wache tätig ist, erreicht im Juli die Altersgrenze von 60 Jahren. An seinem letzten Arbeitstag erlebt der leidenschaftliche Motorrad-fahrer eine Überraschung: Die Biker aller Wachabteilungen holen ihn morgens an seinem Wohnhaus ab. Auch drei rote Kräder des Fernmeldedienstes der Berufsfeuerwehr Köln gehören zur Eskorte für den frisch gebackenen Pensionär.  

Die Arbeiten für den Neubau des Verwaltungstraktes der Feuer- und Rettungswache gehen stetig und planmäßig voran.  

 

Im Laufe des Jahres werden ein Rettungswagen (RTW) und ein Einsatzleitfahrzeug (ELW1) für die Feuer- und Rettungswache beschafft.

Der 134.000 Euro teure Rettungswagen wird von der Firma Fahrtec Systeme GmbH aus  Neubrandenburg auf einem Mercedes Sprinter 519 CDI Fahrgestell aufgebaut.

Die Firma Esser Sonderfahrzeugbau aus Mülheim-Kärlich baut den insgesamt 62.000 Euro teuren ELW auf einem Mercedes Vito 116 CDI aus.  

 

Im Februar 2012 wird nach ca. einjähriger Bauzeit der dringend benötigte Anbau an der Feuer- und Rettungswache in Betrieb genommen. Diese 580 m² großen Räumlichkeiten umfassen neben neuen Büroräumen für Amtsleitung, Wehrführung, Verwaltung und Sachgebiete, auch zwei Teeküchen, einen Besprechungsraum und eine Kleiderkammer. Ebenso wird dort auch ein moderner Schulungsraum errichtet.

Die bisherigen Büroräume im Altbau der Feuerwache werden zu Ruhe- und Sozialräumen umgebaut.

In Anwesenheit von Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski übergaben Architekt Heiko Schmidt, sein Mitarbeiter Christof Linke sowie Marko Paul vom städtischen Gebäudemanagement den "Schlüssel" für den Neubau an den Leiter der Feuerwache Hartwig Vogt.  

 

Anfang des Jahres kommt mit Fachberater Dr. Jens Schlirf ein weiterer technischer Fachberater zur Feuerwehr Troisdorf.

Zum 07. Januar 2013 beginnen wieder 5 Brandmeisteranwärter, 1 Brandmeisteranwärterin sowie ein externer Kamerad aus Siegburg ihre B1-Grundausbildung bei der Feuerwehr Troisdorf.

Lehrgangsleiter ist Alexander Ranke, Ausbildungsleiter ist Raimund Lindlahr.  

stehend: Kevin Rölleke, Björn Dietze, Sergej Litvin, Magnus Hardt

hockend: Marcel Kremer, Oliver Pontow, Stefanie Daugherty

 

Ebenfalls im Januar erhält Stadtbrandinspektor Stefan Gandelau von der Löschgruppe Spich aus der Hand von Bürgermeister Klaus Werner Jablonski seine Ernennungsurkunde zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Troisdorf. Er verstärkt damit das Führungsteam um Feuerwehrchef Dietmar Klein und seinen Stellvertreter Hartwig Vogt, die diese Tätigkeit seit nunmehr fast 20 Jahren alleine ausüben.  

Beim Stadtfeuerwehrtag in Müllekoven im Mai wird das neue Führungstrio der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

In den Monaten Oktober 2013 bis März 2014 werden die Räumlichkeiten der Löschgruppe Sieglar durch die Stadt Troisdorf und mit etlichen Stunden Eigenleistung umgebaut. Die Erweiterungs- und Renovierungsarbeiten beziehen sich auf einen modernisierten WC-Bereich, einen eigenen Lagerraum und einen freundlichen, mit viel Tageslicht gestalteten Zugangsbereich zum Gemeinschaftsraum. Jetzt besteht eine direkte Verbindung der Räumlichkeiten der Löschgruppe Sieglar zum Foyer der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache, mit der sich die ehrenamtlichen Kameraden der Löschgruppe den Standort teilen.  

vor...

… und nach dem Umbau

 

Im Rahmen des B1-Lehrganges wird auch das Retten aus größeren Höhen geschult. Hierzu wird unter Anweisung des Siegburger Wehrleiters Thomas Glatz an einem Baukran geübt.

 

Am 13. Januar wird bei der Feuerwehr Troisdorf in Anwesenheit von Kreisbrandmeister Walter Jonas, als eine seiner letzten Amtshandlungen vor dem Ruhestand, eine Anhörung zum neuen Leiter der Feuerwehr Troisdorf durchgeführt.

Seit dem 30. Juni ist nun auch der zweite Rettungswagen der Feuerwehr Troisdorf, als ein Ergebnis aus der Novellierung des Rettungsdienstbedarfsplanes von 2012, im 24-Stunden Dienst rund um die Uhr besetzt.

Am 29. Juni wird Stadtbrandinspektor Dietmar Klein nach über 21-jähriger Dienstzeit als Leiter der Feuerwehr Troisdorf von allen Troisdorfer Feuerwehrkameraden gebührend verabschiedet. Hierzu wird er zur Überraschung von zu Hause abgeholt und mit einem historischen Feuerwehrfahrzeug von Gerätehaus zu Gerätehaus gefahren, wo sich die Kameraden der einzelnen Löschgruppen mit ihren Fahrzeugen dem Konvoi anschließen. Abschließend fährt der gesamte Konvoi zur Stadthalle Troisdorf, wo der Tag bei der ein- oder anderen Laudatio allmählich ausklingt.  

Zum 29. Juli wird Stadtbrandinspektor Stefan Gandelau zum neuen Leiter der Feuerwehr Troisdorf ernannt. Wenig später, genauer gesagt am 22. August, wird er zusätzlich zum stellvertretenden Kreisbrandmeister des Rhein-Sieg-Kreises ernannt.  

Seit dem 04. August absolvieren bei der Feuerwehr Troisdorf insgesamt 9 neue Brandmeisteranwärter ihre Grundausbildung (bis Ende Januar 2016).

Lehrgangsleiter(in) ist Maria Konti, später Thomas Reuter.  

von links: Florian Tieleke, Christian Büser, Björn Papenzin, Tim Rosin, Tobias Neuhalfen, Daniel Beckmann, Martin Keusen,  Andre Pfitzner, Lars Garcia

 

Im September wird ein neues Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), Modell Mercedes ML 350 CDI, ausgeliefert.

Das alte Fahrzeug bleibt als Reserve-NEF erhalten.

links das alte NEF (später Reserve NEF) und rechts das neue NEF

 

Im Oktober erhält das Sachgebiet Vorbeugender Brandschutz einen neuen Ford Kuga als Dienstfahrzeug. Das neue Fahrzeug löst einen der beiden Mercedes C 180 von 1999 ab.

Im Dezember wird ein "neuer" Rettungswagen für die Feuerwache Troisdorf ausgeliefert. Erstmals bleibt der alte Kofferaufbau erhalten und wird auf einem neuen Fahrgestell verbaut. Diese Lösung erspart der Stadt erhebliche Kosten für einen kompletten neuen Kofferaufbau.  

Eine Ära geht zu Ende. Seit Januar 2015 wird die Drehleiter nunmehr ausschließlich im 24-Stunden-Dienst hauptamtlich, ohne die bisher übliche Wechselbesatzung zwischen den weiteren Sonderfahrzeugen, besetzt. Die ehrenamtlichen Drehleitermaschinisten sind nunmehr nach Jahrzehnten nicht mehr erforderlich.

Im Mai 2015 findet bei der hauptamtlichen Wache noch einmal ein Auswahltest für insgesamt zwei Gruppenführer Lehrgänge (B3-Lehrgang) am Institut der Feuerwehr in Münster statt.

Derzeit stehen insgesamt 3 Rettungswagen (RTW) in der Rettungsdienst-Fahrzeughalle. 2 RTW sind im 24-Stunden-Dienst rund um die Uhr besetzt. Ein RTW dient als Reservefahrzeug.

von links: RTW 2, RTW 1 (alter Kofferaufbau mit neuem Fahrgestell), RTW 3 (Reserve RTW)

 

Heute kann man sagen, dass die inzwischen insgesamt 75 Mitarbeiter der hauptamtlichen Wache mit Unterstützung der 10 im Stadtgebiet verteilten Löschgruppen auf jede Art von Einsätzen bestens vorbereitet sind.

Für die Zukunft sind alle Feuerwehrkameradinnen und -kameraden hoch motiviert und hoffen, mit der Unterstützung seitens Politik und Verwaltung sowie durch professionelle Aus- und Weiterbildung dem in Not geratenen Mitmenschen - egal ob ehrenamtlich oder beruflich - kompetent und erfolgreich helfen zu können.  

 

 

 

„Gott zu Ehr´ - dem Nächsten zur Wehr“

 

 

„…Wohltätig ist des Feuers Macht,
wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht…“

 

             aus „Das Lied von der Glocke“,

             von Johann Christoph Friedrich von Schiller

 

 

 

 

Personalentwicklung

 

 

 

 

 

 

Einsätze der Feuerwehr Troisdorf

 

 

 

 

Quellenverweise:

Archiv der Löschgruppe Sieglar

Archiv der Feuerwehr Troisdorf

Archivakten der Stadt Troisdorf    E339, E340, E1196, E1302, E2827,  E3121

Peter Müller: „Männer ohne Waffen Die Feuerwehr unserer Zeit“, Graz, 1980, 4. Auflage

Matthias Dederichs: „Troisdorfer Feuerwehrgeschichte“, Rautenberg multipress Verlag GmbH, 2000

Matthias Dederichs: „Sieglarer Geschichte – Von den Anfängen bis 1906“, Troisdorf, 2007

Festschrift "100 Jahre Löschgruppe Sieglar", Rautenberg Media & Print Verlag KG, 2010

 

Bild-Quellen:

Heinz-Müller Stiftung, Troisdorf

Archiv Reifenhäuser Maschinenfabrik

Archiv der Löschgruppe Sieglar

Archiv der Feuerwehr Troisdorf

Archivakten der Stadt Troisdorf

Matthias Dederichs: „Troisdorfer Feuerwehrgeschichte“, Rautenberg multipress Verlag GmbH, 2000

Festschrift "100 Jahre Löschgruppe Sieglar", Rautenberg Media & Print Verlag KG, 2010

Fotobuch "Feuerwehr Troisdorf - STBI Dietmar Klein", www.pixum.de (Diginet GmbH & Co. KG), 2014

TroPhoto Schumpe

Kölner Stadt-Anzeiger

Rhein-Sieg-Rundschau

General-Anzeiger Bonn

Kurt P. Schneider

private Fotoarchive der Feuerwehrkameraden Axel Günther, Axel Odenthal, Bodo Wißmann, Daniel Beckmann, Dietmar Höck, Dietmar Klein, Hans-Jürgen Spies, Peter Kern, Peter Siebert, Raimund Lindlahr, Stefan Kuhl, Tobias Diepenseifen, Ulrich Gasper

 

Es wurde versucht, sofern es möglich war, alle Quellen anzugeben. Falls jedoch wider Erwarten eine Quellenangabe fehlt, bitten wir um Entschuldigung und eine kurze Information.